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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Kochduell unter der Tanne

Von PETRA WOZNY 11.12.2011, 18:08

HOHENMÖLSEN/MZ. - Gäbe es einen Preis für den heißesten Weihnachtsmarkt des Burgenlandkreises in diesem Jahr - ohne Zweifel, Hohenmölsen wäre der Champion. Am Sonntag loderten fünf Feuerstellen am Fuße der Kirche. Erstmals ausgetragen wurde ein Kampf um den goldenen Kochlöffel. Es duellierten sich die Mannschaften vom Verein Drei Türme, der Gala Mibrag, des SV Großgrimma, des SV 1919 Hohenmölsen und der Motorradfreunde Grunau. Initiiert hatte diesen Wettstreit der Partnerschaftskreis der Stadt. "Der Verkauf der Suppen dient einem guten Zweck", erläuterte Anke Meinhardt vom Partnerschaftskreis. Jeder "Kochklub" hatte sich eine Einrichtung gewählt. Im Topf waren die Kitas Keutschen, Taucha und Granschütz, die Grundschule Hohenmölsen sowie der Mukoviszidose-Verein. Doch vor der Preisverleihung wurde über Stunden geschnippelt, gerührt und gekostet. Der Duft vom "Granscher Zeltplatzkessel" vermischte sich mit dem "Bergmannssüppchen" und dem "Grunauer Allerlei". Die Jury, die erst am Abend auf den Markt zur Verkostung kommen durfte, kürte schließlich die Spielerfrauen des SV 1919, die sich über den goldenen Kochlöffel freuten. Strahlen kann nun auch der Mukoviszidose-Verein, der den Erlös von rund 200 Euro bekommt.

Eröffnet wurde der Weihnachtsmarkt von Hohenmölsen am Samstag. Wenn in der Stadt der drei Türme etwas Bestand hat, dann dies: Alljährlich fällt kurz vor Eröffnung des Festmarktes der Strom aus - Gelächter in allen Buden. Und noch etwas ist eine feste Größe, was in der Region seinesgleichen sucht: Hohenmölsen stemmt einen Adventsmarkt nur mit Ehrenamtlern - und dies an immerhin 13 Ständen auf dem Altmarkt.

"Es ist Zeit, allen Danke zu sagen, die sich über das Jahr eingebracht haben", meinte Bürgermeister Andy Haugk (Aktives Hohenmölsener Land) zur Eröffnung der zwei munteren Adventstage vor einem großen Publikum. Neben Traditionellem, wie dem Stollenanschnitt, dem "Lyra"-Konzert in der Kirche und den Fanfarenklängen wartete so manche Premiere auf die Besucher.

Warum sich nicht mal die Weihnachtsgans selbst schießen, dachte sich beispielsweise der Hohenmölsener Schützenverein, der sich erstmals auf dem Weihnachtsmarkt präsentierte. In einem geschlossenen Grundstück konnte jeder auf die Scheibe zielen. Dem Besten - es war Astrid Rauner - winkte die Gans, freilich gefroren aus der Truhe. Marktpremiere feierte auch Lutsches Reit- und Fahrverein aus Granschütz. "Wir gehören zu Hohenmölsen. Das wollen wir auch zeigen", meinte Doris Lutsche beim Bratwurstwenden. Einem guten Zweck die Einnahmen zu spenden, das hatten sich einige "Schausteller" vorgenommen. So zum Beispiel der SV 1919 - auch er ein Neuling. "Wir wollen mit Glühweinverkauf unsere Vereinskasse aufbessern", schilderte lachend Sven Holzapfel. Es hat geklappt. So auch beim Jugendtreff "Am Wasserturm", wo der Erlös aus dem Verkauf köstlicher Waffeln für eine Weihnachtsfeier der Jugendlichen genommen wird. Die Schülerfirma "Suhhm" vom Agricolagymnasium, die unter anderem Kalender und Puzzle vertrieb, will in die Firma investieren. Gespart wurde am Chor, der noch im vergangenen Jahr eingekauft wurde. "Das können wir selbst", meinte eine sangesfreudige Hohenmölsener Truppe und hatte in den letzten Wochen fleißig nach der Arbeit im SKZ Lindenhof geübt. Unter dem Motto "Singen kann jeder" lud die Gemeinschaft am Samstagabend ein - ein großer Freiwilligenchor blieb den Beweis nicht schuldig.