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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Alles Paletti im Baxgraben

Von Matthias Voss 30.05.2012, 18:39

gröbitz/MZ. - Im Teucherner Ortsteil Gröbitz müssen ab sofort keine Steine mehr aus dem sogenannten Baxgraben, einem Flutbecken entlang der Pfarrgasse, zurückgetragen werden. Regenwasser hatte in der Vergangenheit regelmäßig die teilweise großen Brocken bis in den unteren Bereich geschwemmt. "Mit mehreren Mitarbeitern mussten wir diese dann wieder zurückbringen. Das war sehr mühselig und aufwendig", erzählt Selwith Patzak, die Ortsbürgermeisterin von Gröbitz. "Die Steine wurden immer runder durch die Reibung, rollten also immer leichter nach unten. Das wurde zu einem richtigen Problem", so Patzak weiter.

Für rund 4 000 Euro wurde der Baxgraben jetzt saniert, acht Bremswände wurden eingebaut. Vier im oberen Bereich an der Pfarrgasse, vier im unteren entlang des Flösschens. Dieser kleine Bach und weitere Quellen unterstützten laut Patzak die Regenfluten sogar noch. Und: "Hier ist es permanent nass. Da die umliegenden Wege nicht nur von Einwohnern genutzt werden, sondern auch als Wanderweg, musste gehandelt werden", sagt die Bürgermeisterin und nahm die Behörden in die Verantwortung.

Die neue Einheitsgemeinde Stadt Teuchern aber gab diese weiter, denn "die ganze Gegend hier ist ja eigentlich Gebirgslandschaft", erklärt Frank Puschendorf, Bürgermeister der Stadt. So kam der Unterhaltungsverband Mittlere Saale-Weiße Elster in Braunsbedra ins Spiel, gemeinsam teilte man sich die Kosten, die Umsetzung erfolgte in den letzten Wochen.

Kurz zuvor waren Arbeiter an der gleichen Stelle aber mit einem noch viel größeren Problem beschäftigt. Denn bereits im Januar 2011 hatten starker Schneefall und dann einsetzendes Tauwetter den Hang hinter dem Haus der Familie Blome in der Pfarrgasse auf einer 300 Quadratmeter großen Fläche in großen Teilen weggespült. "Wir hatten große Angst, dass unser Haus aus dem Jahr 1758 gefährdet sein könnte. Denn immerhin konnte man die Grundmauer sehen. Gott sei Dank ist aber nichts Schlimmeres passiert", berichtet Dietlinde Blome, deren Haus auf Sandstein und einem rotem Lehmgemisch steht, "das sich gerne vollsaugt", so Blome. Sie bedankt sich bei der Stadt Teuchern für die Rettung.

Die war laut Puschendorf selbstverständlich, auch wenn eine Menge Geld in die Hand genommen werden musste. "Knapp 133 000 Euro hat uns das gekostet, dazu gehörten auch monatelange Untersuchungen, wie die Gefährdung aus der Welt geschafft werden kann", so der Teucherner Bürgermeister. Erst im November des vergangenen Jahres konnte dann eine Spezialfirma aus Freiberg (Sachsen) mit den Arbeiten beginnen, die nach dem Winter im März 2012 fortgesetzt und Mitte April beendet werden konnten. Dabei wurden zahlreiche, vier Meter lange Nägel in den Boden gerammt und mit einem Metallnetz verbunden. Im oberen Bereich direkt am Haus kamen noch Betonarbeiten hinzu.