Brandschutz in Teuchern: Brandschutz in Teuchern: Ein Zentrum für die Retter von morgen

trebnitz/MZ - Uwe Weber lehnt sich weit aus dem Fenster. „Das ist wahrscheinlich bundesweit einmalig“, sagt der Verantwortliche für Brandschutz bei der Stadt Teuchern und meint damit jenes Jugendfeuerwehrzentrum, das am Sonnabend im Ortsteil Trebnitz feierlich eingeweiht wird. Ganz so weit will Ortsbürgermeister Rüdiger Landgraf dann doch nicht gehen und meint: „Es gibt nichts Vergleichbares in Sachsen-Anhalt“. Was ihm wenig später der SPD-Landtagsabgeordnete Rüdiger Erben bestätigt.

Bundes- oder landesweit einmalig? Während die Frage an diesem Tag nicht vollends geklärt werden kann, macht die Einweihung am Sportplatz eines auf jeden Fall deutlich: die Entwicklung der Trebnitzer Kinder- und Jugendfeuerwehr ist eine Erfolgsgeschichte. Im Februar vergangenen Jahres war die Wehr mit elf Kindern gegründet worden. Die Resonanz sollte überraschend groß sein. „Binnen kürzester Zeit waren wir zwanzig Mitglieder“, erinnert sich Stephan Conrad, Jugendwart der Trebnitzer Feuerwehr. Und Uwe Weber fügt hinzu: „Wir hatten plötzlich ein Luxusproblem“. Aufgrund des großen Zulaufs platzte das kleine Gerätehaus der Trebnitzer Feuerwehr bei den vierzehntäglichen Treffen der Kinder und Jugendlichen auf einmal aus allen Nähten.

Auf der Suche nach einer Lösung wurde eines Tages die Idee geboren, das ehemalige, mittlerweile leerstehende Sportlerheim als Jugendfeuerwehrzentrum auszubauen. Im Dezember vergangenen Jahres wurden die Weichen dafür gestellt, im Januar begann die Renovierung im Innern.

„Wir haben jetzt beste Bedingungen für die theoretische Ausbildung des Nachwuchses“, freut sich Stephan Conrad, der von „seinen Kindern“ spricht, wenn er die insgesamt 18 Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 17 Jahren meint, die heute mit Freude bei der Feuerwehr mitmachen. „Das sind unsere Retter von morgen“, sagt zur Eröffnung Ronny Okon, Verbandsjugendwart des Kreisfeuerwehrverbandes Hohenmölsen. Nicht nur der Trebnitzer Nachwuchs soll nun die Räumlichkeiten am Sportplatz nutzen. „Hier ist ein Zentrum für den gesamten Nachwuchs unserer neun Ortswehren in der Einheitsgemeinde Teuchern entstanden“, sagt Bürgermeister Frank Puschendorf und dankt allen, die dies möglich gemacht haben.

Derweil wuseln die „Retter von morgen“ am Trebnitzer Sportplatz umher. Unter ihnen Jonas Speck. Derzeit üben sie für einen Wettkampf in Granschütz, erzählt der Neunjährige: So schnell wie möglich die Uniform anziehen, Schläuche ausrollen, Spritze bedienen.?.?. Eine Herausforderung wartet auf Jonas und seine Kameraden vom Feuerwehrnachwuchs schon an diesem Sonnabend. „Ihr könnt dann eine Löschstrecke aufbauen“, sagt Jugendwart Stephan Conrad „seinen Kindern“. 8?000 Liter Wasser können auf dem ausgetrockneten Sportplatz verteilt werden.