Bewegende Debatte Bewegende Debatte: Wie kann der Weißenfelser Markt gestaltet werden?

Weissenfels - Es wurde viel diskutiert in den vergangenen Wochen - sehr zur Freude von Manfred Rauner und Jörg Riemer. Die beiden CDU-Stadträte hatten mit ihrer Fraktion Mitte Juli eine Debatte über die Gestaltung des neu sanierten Weißenfelser Marktplatzes entfacht. Die CDU-Stadträte hatten vorgeschlagen, ein Denkmal zu errichten, das an den Komponisten Heinrich Schütz und den Schriftsteller Novalis erinnern soll. Beides sind Persönlichkeiten, die eng mit der Saalestadt verbunden sind.
Mit diesem Vorstoß hat die CDU einen Stein ins Rollen gebracht. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich seitdem zu Wort gemeldet und Ideen vorgebracht, wie man den Markt optisch aufwerten könnte. „Wir sind mit der Anzahl der gemachten Vorschläge sehr zufrieden. Über den Inhalt lässt sich sicher mitunter streiten, aber das war auch so gedacht“, sagt CDU-Fraktionschef Rauner. Es sei ihm persönlich wichtig gewesen, dass eine Diskussion über das Thema entstanden ist und sich viele Menschen an dieser beteiligen. „Und man sieht, wie sehr das Thema die Bevölkerung bewegt“, so der Stadtrat.
Streitbare Debatte: Gestaltungsvorschläge von Denkmal bis Hochbeet
Gleicher Ansicht ist CDU-Ortschef Riemer. Man sei beeindruckt gewesen von der positiven Resonanz. „Unsere Idee war, eine Diskussion anzuregen und es freut uns, dass sich so viele Menschen daran beteiligen. Das zeigt, dass den Leuten das Stadtzentrum nicht egal ist“, sagt Riemer. Ideen und Vorschläge für einen Blickfang auf dem Markt hat es in den vergangenen Wochen reichlich gegeben.
Vereine, Parteien, aber auch vor allem Einwohner haben sich zu Wort gemeldet und der MZ geschrieben, welches gestalterische Element sie noch auf dem Platz haben möchten. So plädiert der Ladegastverein dafür, auch den berühmten Orgelbauer in eine mögliche Denkmaldebatte mit einzubeziehen. Die AfD will dem Stadtgründer, Otto der Reiche, ein Denkmal setzen, ein Bürger spricht sich dafür aus, das Reiterdenkmal mit Kaiser Wilhelm I. wieder aufzustellen, das bereits zwischen 1900 und 1949 auf dem Weißenfelser Markt stand.
Doch nicht nur Denkmäler sind in der Debatte diskutiert worden. Viele Menschen wünschen sich wieder einen Brunnen oder eine Kombination aus Brunnen und Denkmal. Auch Hochbeete, eine Skulptur und sogar ein Sandsteinfelsen mit Bronzeplatten verziert sind als Ideen hervorgebracht worden. Die Satirepartei „Die Partei“ hat ihren nicht ganz ernst gemeinten Vorschlag dagegen bereits in die Tat umgesetzt und Anfang August kurzzeitig einen kleinen Schokoladenbrunnen auf dem Weißenfelser Markt platziert.
Öffentliche Debatte - Bürgerforum im September geplant
Doch wie geht es jetzt weiter? Die CDU will bei der nächsten Stadtratssitzung am 29. August einen Antrag stellen. „Die Stadt soll einen Prozess in Gang bringen, an dessen Ende ein Gestaltungsentwurf steht“, so Riemer. Es sei spannend, wie man dabei die vielen unterschiedlichen Ideen der Bevölkerung mit einbeziehen will. Denn es dürfe auf keinen Fall der Eindruck entstehen, es werde etwas über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden.
Aus diesem Grund will die CDU-Fraktion die öffentliche Debatte auch fortführen und lädt am 10. September zu einem Bürgerforum in die Gaststätte der Seniorenresidenz „Am Töpferdamm“ ein. „Es werden alle Mitglieder unserer Fraktion vor Ort sein, um mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die Marktgestaltung zu diskutieren“, kündigt Riemer an. (mz)