1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Basketball: Basketball: Ralph Hounnou vom MBC schafft es in den Kader des Deutschen Basketball Bundes

Basketball Basketball: Ralph Hounnou vom MBC schafft es in den Kader des Deutschen Basketball Bundes

Von Tobias Schlegel 05.05.2015, 21:39

Weissenfels - Ralph Hounnou lebt Basketball. Drei- bis viermal die Woche trainiert der 13-Jährige in der Weißenfelser Schlossgartenhalle. Und was auch in der Nordamerikanischen Basketballliga (NBA), der stärksten der Welt, passiert, Ralph weiß Bescheid, er ist ständig über alles informiert, was den Basketball betrifft. Für den Nachwuchsspieler des Mitteldeutschen Basketball Clubs gibt es darum ein großes Ziel: Er will Profi werden. Den ersten kleinen Schritt hat er bereits hinter sich, denn Ralph Hounnou ist eines von zwölf Nachwuchstalenten, das den Sprung in den Perspektivkader des Deutschen Basketball Bundes (DBB) in den Altersklassen U 13 und U 14 geschafft hat. In Zukunft steht er also unter besonderer Beobachtung des DBB und dessen Nachwuchstrainern. Sogar Frank Menz, ehemaliger Herren-Nationaltrainer und jetziger Verantwortlicher des A2-Teams, hat sich schon ein Bild vom jungen Weißenfelser gemacht.

Zu viel Ehrgeiz am Anfang

Den Sprung in den Perspektivkader gelang Ralph beim Sichtungsturnier in Heidelberg Mitte April. „Es war eine gute Erfahrung, mich auch mal gegen Spieler aus anderen Bundesländern zu messen“, beschreibt Ralph seine Eindrücke. Doch Ausruhen auf dem Erreichten möchte sich der Schüler nicht: „Für mich bedeutet es jetzt, noch härter zu trainieren und noch besser zu werden“, sagt er.

Als sehr ehrgeizig beschreibt Trainer Mario Leuschner seinen Schützling. „Das war am Anfang eher kontraproduktiv, denn er wusste nicht damit umzugehen. Er hat sich zu schnell zu hohe Ziele gesetzt und dann hat nicht immer alles so geklappt, wie er sich das vorgestellt hat“, erzählt Leuschner, der gleichzeitig der Nachwuchsleiter beim MBC ist.

Mit der Nominierung in den Perspektivkader der deutschen Nationalmannschaft ist Ralph Hounnou ein großer Schritt in Richtung einer Laufbahn als professioneller Basketballspieler gelungen. Das Projekt ist Teil der Initiative „Talente mit Perspektive“. Das Ganze ist ein elementarer Bestandteil des deutschen Basketball-Nachwuchskonzepts. Für Ralph und seine elf Teamkollegen steht nun eine besondere Nachwuchsförderung bevor. Das Team wird in regelmäßigen Abständen miteinander trainieren und bald auch Spiele gegen internationale Gegner austragen.

Ralph selbst wird ab kommender Saison für die U 16-Mannschaft des MBC, die Jungwölfe, in der Jugendbasketballbundesliga auflaufen und dann ab 2016 die Sportschule in Halle besuchen. Neben ihm wurden folgende Spieler in den Perspektivkader berufen: Calvin Schaum (Hanau), Noah Jallow (München), Maxim Stenyushyn (Stahnsdorf), Elias Baggette (Berlin), Luc David van Slooten (Quakenbrück), Len Adam Schoormann (Darmstadt), Ariel Hukporti (Freiburg), Lamin Sabally (Lichterfelde), Mohamed Barako (München), Nicolas Mylonas ( Nieder-Olm), Nikola Sredojevic (Langenhorn). (ts)

Er war es, der Ralph in der Herderschule in einer Basketball-AG entdeckt und ihm zum MBC gebracht hat. Das war vor fünf Jahren. Umso mehr macht ihn und den Verein die Nominierung stolz, zumal Ralph der erste MBC-Nachwuchsspieler ist, der es in einen Perspektivkader des DBB geschafft hat. Dass Ralph es noch weiter schaffen kann, hält sein Trainer nicht für ausgeschlossen. „Wenn er gesund bleibt und sich kontinuierlich weiterentwickelt, kann er den Sprung ins Profigeschäft schaffen“, meint Leuschner.

Von Michael Jordan bis Stephen Curry

Ralphs Vorbilder sind schon mal zwei der ganz Großen dieses Sport, Michael Jordan, für viele der beste Basketballer aller Zeiten, und Stephen Curry, Aufbauspieler der Golden State Warriors und gerade zum wertvollsten Spieler der NBA gewählt. „Michael Jordan ist der beste Basketballspieler der Welt. Stephen Curry ist sehr vielseitig. Er kann werfen, attackieren und hat ein gutes Handling mit dem Ball“, sagt Ralph, der - als Weißenfelser und Basketballer sicher nicht ungewöhnlich - auch Fan des MBC ist. Hier gehören Frantz Massenat und Patrick Richard zu seinen Lieblingen. Alles Aufspieler, wie Ralph. Und laut seinem Trainer bringt er alle Voraussetzungen für diese Position mit: „Er spielt sehr mannschaftsdienlich, kann zwei bis drei Gegenspieler auf sich ziehen und trotzdem noch den Pass spielen“, lobt Mario Leuschner.

Als Baby nach Deutschland

Doch trotz aller Euphorie um den Basketballsport, hat die Schule nach wie vor den größten Stellenwert, das wissen sowohl Ralph als auch der MBC. „Er legt uns sogar selbstständig seine Zeugnisse vom Goethegymnasium vor“, staunt auch Leuschner über Ralph, dessen Eltern aus Benin stammen und nach Deutschland kamen, als Ralph sechs Monate alt war. Und auch wenn Basketball das Hobby Nummer eins für den Gymnasiasten ist, verbringt er seine Freizeit auch gerne anderweitig, mit Freunden. (mz)