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Ausflüge in der Region Ausflüge in der Region: Wie das Technische Hilfswerk in Weißenfels die Jugend fördert

Von Meike Ruppe-Schmidt 03.08.2019, 15:00
Die jugendlichen Mitglieder vom Technischen Hilfswerk hatten am Wochenende viel Spaß bei ihrem Sommer-Camp.
Die jugendlichen Mitglieder vom Technischen Hilfswerk hatten am Wochenende viel Spaß bei ihrem Sommer-Camp. Meike Ruppe-Schmidt

Weissenfels - „Vor schmutzigen Händen und schwerer Arbeit scheue ich mich nicht“, sagt Alena Kohl. Die 13-Jährige ist eine von 20 Jugendlichen, die sich im Technischen Hilfswerk (THW) in Weißenfels engagieren. „Wir lernen hier technisches Grundlagenwissen und wie man anderen damit helfen kann“, so die Schülerin. Um den jungen Nachwuchskräften für ihr Engagement zu danken, hat der Ortsverband jetzt sein fünftes Sommer-Camp organisiert.

Technisches Hilfwerk Weißenfels: Örtliche Gefahrenabwehr einbeziehen

Auf dem Programm: Zelten, Ausflüge in der Region und Bootfahren auf der Saale. „Das Camp soll für die Jugendlichen eine Belohnung sein“, erklärt Ausbildungsbeauftragte Angela Bräutigam. „Wir wollen sie damit motivieren und den Zusammenhalt im Team stärken.“ Denn der sei wichtig, wenn es später bei Einsätzen unter Umständen um die Rettung von Menschenleben geht. So wie beim Hochwasser 2013, als die auf Wasserrettung spezialisierte Weißenfelser Fachgruppe Tag und Nacht im Einsatz war. Aber auch die Sicherung eines Hauses in der Naumburger Straße hat das THW vor Ort übernommen, nachdem hier ein Lkw in die Hauswand gerast war.

„Unser Hauptanliegen ist es derzeit, noch stärker in die örtliche Gefahrenabwehr einbezogen zu werden“, sagt Ortsbeauftragter Eike Waldmann. Gerade vor dem Hintergrund zunehmender Wetterkapriolen sei das das bedeutsam. „Wir können die Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen mit vielseitiger Technik sowie Ausbildung in vielen Themengebieten unterstützen.“ So sei es möglich, mit Notstrom-Aggregaten für Beleuchtung am Einsatzort zu sorgen, die Sicherung von Gebäuden zu übernehmen, Sturmschäden zu beseitigen oder bei der Wasserrettung mitzuwirken. „Wir können alles außer Feuer löschen“, bringt es Zugführer Matthias Bräutigam auf den Punkt.

„Bei Stadt, Feuerwehren und Rettungsleitstelle sind wir auf offenes Interesse gestoßen“

Möglich sei dies durch das technische Equipment auf insgesamt vier Lkws, darunter zwei Gerätekraftwagen, und zwei Arbeitsboote, die zur Wasserrettung dienen. Auch über einen Kran verfüge man, mit dem die Boote unabhängig von Anlegestellen ins Wasser gelassen werden können. „Bei Stadt, Feuerwehren und Rettungsleitstelle sind wir auf offenes Interesse gestoßen“, so Waldmann. Nun müsse man sehen, wie die künftige Zusammenarbeit sich entwickelt. Und Zugführer Bräutigam ergänzt: „Für die 45 ehrenamtlichen Helfer ist es wichtig, das in den Schulungen und Lehrgängen vermittelte Wissen regelmäßig anzuwenden. Das trägt zur Motivation bei.“

Eine schöne Bestätigung für seine Arbeit erfuhr der Ortsverband bereits im Juni, als THW-Präsident Albrecht Broemme zum ersten Mal zum Austausch vor Ort kam. Waidmann: „Das war für uns und unsere Jugendlichen eine große Wertschätzung.“ Und ein Ansporn weiterzumachen: Für den 15-jährigen Niclas Knesebeck steht schon jetzt fest, dass er später einmal aktives Mitglied werden möchte. „Ich lerne hier spielerisch alltagsnützliches technisches Wissen, mit dem ich Menschen helfen kann. Und unsere Camps im Sommer empfinde ich als Freiheit und Abenteuer pur - was gibt es Schöneres?“

Technisches Hilfswerk, Ortsverein Weißenfels, Hallesche Straße 22 in Zorbau. E-Mail: [email protected]. (mz)

Die 17-jährige Antonia Bräutigam (r.) ist aktives THW-Mitglied. Beim Sommer-Camp legte sie mit dem Arbeitsboot von der Saale ab.
Die 17-jährige Antonia Bräutigam (r.) ist aktives THW-Mitglied. Beim Sommer-Camp legte sie mit dem Arbeitsboot von der Saale ab.
Meike Ruppe-Schmidt