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Auf dem Markt in Weißenfels Auf dem Markt in Weißenfels: Aufruf zu Demo gegen Tönnies-Schlachthof

Von Michael Tempel 30.06.2020, 09:39
In dem Weißenfelser Tönnies-Werk arbeiten mehr als 1.500 Beschäftigte via Werkvertrag für Dienstleister des Konzerns.
In dem Weißenfelser Tönnies-Werk arbeiten mehr als 1.500 Beschäftigte via Werkvertrag für Dienstleister des Konzerns. Peter Lisker

Weißenfels - Unabhängig von den vom Burgenlandkreis angeordneten Massentests im Weißenfelser Tönnies-Fleischwerk hat der Landesverband der Naturfreunde und die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) für diesen Mittwoch zu einer Demo gegen die – nach ihrer Einschätzung – unhaltbaren Praktiken im Schlachthof aufgerufen. Die Kundgebung beginnt laut einer Mitteilung am Mittwoch 16 Uhr auf dem Weißenfelser Marktplatz.

Wie es hieß, soll mit der Demo vor allem der Forderung nach einem Ende der „unerträglichen Arbeits‐ und Lebensbedingungen der Leih- beziehungsweise Werkvertragsarbeiter“ Nachdruck verliehen werden. Wie die Organisatoren in ihrer Mitteilung schreiben, seien die bei Tönnies Beschäftigten Akkordarbeit, Niedrigstlohnzahlung sowie Mietwucher bei der Wohnungsbereitstellung ausgesetzt.

Was die Veranstalter der Demo fordern

„Wir fordern endlich ein Verbot von Beschäftigungsverhältnissen, die auf Leih- und Werkverträgen basieren und das in jeder Branche“ sagte Naturfreunde-Labdeschef Oliver Wendenkampf. Des Weiteren soll bei der Demo die angebliche Nichteinhaltung tierschutzrechtlicher Vorgaben und die „ständige Überschreitung“ immissionsschutzrechtlicher Verordnungen angeprangert werden.

In ihrer Presseinfo kreiden Naturfreunde und BUND dem Burgenlandkreis zudem „zögerliches Handeln“ bei der Ermittlung der Wohnadressen der Tönnies-Beschäftigten an. Dies sei hoch riskant und müsse durch eine „Razzia in der Verwaltung des Tönnies-Werks Weißenfels“ beendet werden, so Wendenkampf weiter. Der Burgenlandkreis hatte das Unternehmen vor Tagen aufgefordert, die Adressen aller Beschäftigten vorzulegen, um im Falle eines Corona-Ausbruchs im Fleischwerk mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können. (mz)