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Arbeitslose im Burgenlandkreis Arbeitslose im Burgenlandkreis: Ein Drittel hat keine Ausbildung

Von Klaus-Dieter Kunick 01.09.2015, 18:35
In der Spezialmaschinenfabrik in Großkorbetha ist Mandy Sommerfeld (links) unter anderem für die Weiterbildung der Mitarbeiter verantwortlich. Hier spricht sie gerade mit der 58-jährigen Petra Bartmuß, die derzeit eine Teilqualifizierung absolviert.
In der Spezialmaschinenfabrik in Großkorbetha ist Mandy Sommerfeld (links) unter anderem für die Weiterbildung der Mitarbeiter verantwortlich. Hier spricht sie gerade mit der 58-jährigen Petra Bartmuß, die derzeit eine Teilqualifizierung absolviert. Peter Lisker Lizenz

Großkorbetha - Die Agentur für Arbeit in Weißenfels meldet für den Monat August keinen Rückgang der Arbeitslosigkeit - die beruht fast unverändert auf dem Vormonatsniveau. Darüber informierte gestern in einem Pressegespräch, das in der Spezialmaschinenfabrik Kurt Seume in Großkorbetha stattfand, Stefan Scholz. „Im August ist die Zahl der Arbeitslosen geringfügig um 16 gestiegen“, ergänzte der Vorsitzende der Geschäftsführung. Im Agenturbezirk Weißenfels, der den Burgenlandkreis umfasst, waren im Monat August insgesamt 9.566 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 688 weniger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosigkeit liegt in Weißenfels bei zehn Prozent, in Zeitz bei elf Prozent und in Naumburg bei 9,5 Prozent. Die Region Weißenfels hat dabei den größten Rückgang in der Arbeitslosigkeit aufzuweisen: Gegenüber dem Monat Juli sind es 55 weniger Arbeitslose. Ganz anders jedoch der Bereich Zeitz - hier stieg die Zahl der Arbeitslosen um 82 Personen an. Laut Agentur verfügt die Region Naumburg über den günstigsten Arbeitsmarkt der drei Geschäftsstellen: Gegenüber dem Vormonat und Vorjahr ist der Rückgang nicht so hoch wie in Weißenfels, jedoch hat Naumburg die beste Arbeitslosenquote. Im Weißenfelser Gebiet sind damit 3 518 Menschen ohne Job, in Zeitz 2.778 und in der Region Naumburg haben 3.270 Personen keine feste Arbeitsstelle.

Eingehend beleuchtete Stefan Scholz die Situation jugendlicher Arbeitsloser. Aus gutem Grund: 737 junge Menschen unter 25 Jahren sind arbeitslos. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen stieg von 7,2 auf 7,7 Prozent an. Zudem meldeten sich 47 junge Leute nach einer Berufsausbildung und weitere 51 nach dem Schulbesuch arbeitslos. „Auch wenn diese Zahl unter der des Vorjahres liegt, sollten die ausbildenden Firmen mehr daran interessiert sein, diese Fachkräfte im Unternehmen zu beschäftigen“, so Stefan Scholz. Das tut beispielsweise die Maschinenfabrik in Großkorbetha. „Wir bieten jedem Lehrling mit entsprechender Leistung am Ende an, ihn zu übernehmen“, sagte Firmenchef Andreas Seume. Aber es gebe keinen Automatismus. Stefan Scholz verwies ferner darauf, dass derzeit in der Region noch 340 Ausbildungsstellen unbesetzt sind. Und noch etwas ist augenfällig: „Bei den Arbeitslosenzahlen im SGB-II-Bereich ist ein Drittel der Arbeitslosen, das sind 2.222 Personen, ohne Berufsausbildung“, erklärte Herweg Fischer, Betriebsleiter des Jobcenters Burgenlandkreis. Diese Zahl habe sich allerdings schon seit dem Vorjahresmonat etwas verringert - nämlich um 11,4 Prozent.

Erfreulich sei hingegen, dass die Arbeitgeber 414 freie Stellen meldeten. Der Zugang konzentrierte sich unter anderem auf folgende Branchen: Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen, Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften sowie im Baugewerbe. Und ebenfalls erfreulich ist, dass bei den Langzeitarbeitslosen 62 Frauen und Männer in Arbeit gebracht wurden. Weitere 25 Personen kamen im Rahmen des Förderprojektes „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ (WeGebAU) in Arbeit. Zu ihnen gehört Petra Bartmuß, die in der Maschinenfabrik als Reinigungskraft beschäftigt war. Sie nimmt an einer Qualifizierung der Bildungsakademie Leuna teil und wird nun im Lagerbereich unter anderem als Gabelstaplerfahrerin eingesetzt. „Ich bin froh, dass ich eine solche Chance erhalte“, so die 58-Jährige. (mz)