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Ankunft im neuen Zuhause

Von Bärbel Schmuck 05.08.2008, 17:05

Weißenfels/MZ. - Nein, auf die morgendliche Zeitungsschau will er nicht verzichten. "Ich muss doch wissen, was in meiner Stadt und Umgebung passiert", sagt Horst Ackermann. Zusammen mit Gerda Geiko und Maria Diesner ließ sich der betagte Weißenfelser am Dienstag von Ergotherapeutin Kerstin Lüttich Informationen aus der Mitteldeutschen Zeitung vorlesen. Auch das gehöre ebenso wie Gymnastik und Musik, Rätseln und Gedächtnistraining zu den Angeboten im neuen Altenheim des Deutschen Roten Kreuzes in der Weißenfelser Marienstraße.

"Die Angebote sollen dazu beitragen, dass sich die Bewohner bei uns schnell einleben und hier wohlfühlen", hebt Heimleiter Hans-Dieter Keutel hervor. Natürlich gehören nach den Worten des 54-jährigen Hohenmölseners auch kleine Spaziergänge außer Haus dazu. "Unbedingt", beteuert Gertrud Höhn. Die 76-Jährige bummelt gerne über den Wochenmarkt und ist des öfteren in der Jüdenstraße als Einkaufsmeile unterwegs. "Mal schaffe ich es alleine, mal begleitet mich eine der netten Krankenschwestern oder Altenpflegerinnen", plaudert die Seniorin.

16 Jahre hat die alte Dame in der Nikolaistraße gewohnt. "Ich wollte nie raus aus der Weißenfelser Innenstadt", bekennt Gertrud Höhn. Deshalb hat sie sich auch für einen Platz im benachbarten Altenheim entschieden. "Ich fühle mich in meinen neuen vier Wänden auch deshalb zu Hause, weil ich einige meiner Lieblingsstücke aus meiner Wohnung mitnehmen durfte", sagt sie lächelnd mit einem Blick auf Schrankwand, Fernseher, Couch, Stehlampe und Wandbilder. Zudem genießt die Rentnerin die Geselligkeit im Haus. "Ich kann mich in Gesellschaft begeben und mich wieder in mein Zimmer zurückziehen", erklärt die Rentnerin. Auf das Sommerfest, das am Donnerstag stattfindet, freut sich Gertrud Höhn, die 40 Jahre lang in der Schuhindustrie ihrer Stadt gearbeitet hat. Auch darauf, dass demnächst ihre ehemalige Nachbarin aus der Nikolaistraße hier einziehen wird.

Elsa Streckfuß sitzt beim Friseur. Die junge Meisterin Mandy Kloss kommt direkt ins Haus. "Das finde ich gut", schwärmt die 91-jährige Frau. Auch sie fühlt sich "angekommen" im neuen Zuhause, in dem noch Basteln und Korbflechten angeboten werden sollen. "Wir wollen unser Haus mit eigenen Dekorationen bereichern", kündigt Pflegedienstleiterin Anke Röder an. Die Sparkasse hat dafür eine Vitrine zur Verfügung gestellt.