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Andacht in Weißenfels Andacht in Weißenfels: Meditation mit Musik

Von Julia Reinard 19.03.2013, 19:44
Singt unter Leitung von Andreas Morys (r.): der St.-Elisabeth-Kammerchor.
Singt unter Leitung von Andreas Morys (r.): der St.-Elisabeth-Kammerchor. Lisker Lizenz

WEISSENFELS/MZ - „Wer raubt uns die Zeit? Wer trägt die Schuld? Wer ist er, der Mensch?“ - Drei Fragen, die die katholische Gemeindereferentin Jutta Hassler am Sonntag in der St.-Elisabeth-Kirche in Weißenfels stellte und durchmaß. Fragen, deren Antworten jeder auch sich selbst geben konnte. Ihre zum Nachdenken anregenden Texte waren Teil der „Meditation zur Fastenzeit in Musik und Wort“, zu der Gemeindepfarrer Karl-Christoph Werner und Kantor Andreas Morys eingeladen hatten.

Knapp 40 Interessierte ließen sich von dieser ungewöhnlichen Veranstaltung locken. Üblich seien in der Fastenzeit Andachten an jedem Sonntag, diese war jedoch anders. Initiator Andreas Morys erklärte die Absicht: „Die Andacht sollte Gemeindemitgliedern die Gelegenheit bieten, mal etwas anderes zu hören. Und für die, die nicht zur Gemeinde gehören, ist es so auch etwas anderes zu kommen als bei einer normalen Andacht.“

In der Tat machte es einem die Veranstaltung leicht, sie als Meditation wahrzunehmen: Neben Stücken Johann Pachelbels und Felix Mendelssohn-Bartholdys auf der Orgel, die ebenfalls Andreas Morys spielte, präsentierte der Kammerchor der Gemeinde sein Können. Die acht Sänger und Sängerinnen schraubten ihre Stimmen hoch hinauf und ließen sie elegant versetzt erklingen. Morys als Leiter des Chors gab mit sanften, wellenförmigen Armbewegungen die Einsätze vor und genauso klang das Ergebnis: Mal sanft, mal kraftvoll, aber immer aus einem Guss.

Der Chor blieb für viele unsichtbar, weil er etwas nach hinten versetzt in der 1873 fertig gestellten Kirche Aufstellung bezogen hatte. Ebenso wie Sprecherin Jutta Hassler. Oder Morys, wenn er die Orgel spielte. Das gab den Weg der Blicke frei - hin zu den bunten Fenstern, in dem sich anfangs die Sonnenstrahlen mit denen, die die Fenster zieren, mischten. Nach vorn, zu Christus, der in dieser Kirche so ungewöhnlich am Glaskreuz über dem Altar hängt. Das ermöglicht Meditation, das Versenken ins Bild, in das Wort, in sich selbst.

Dieser meditative Teil gehört zur Fastenzeit, die noch zwei Wochen lang das Leben der Gläubigen bestimmt und mit dem Osterfest endet. Auf die Besinnung während dieser Zeit kam Pfarrer Werner in seinen Gebeten zu sprechen. Eine Stunde währte die Andacht mit Musik, Wort und Gebet. Anschließend sagte Kantor Morys zur Resonanz: „Ich bin zufrieden.“