1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. "Altes Brauhaus" Weißenfels: "Altes Brauhaus" Weißenfels: Welche Pläne der neue Chef mit dem Gasthaus hat

"Altes Brauhaus" Weißenfels "Altes Brauhaus" Weißenfels: Welche Pläne der neue Chef mit dem Gasthaus hat

Von Andrea Hamann-Richter 10.02.2019, 08:00
Andreas Heidrich (links) wird Ende des Jahres der Nachfolger vom jetzigen Brauchaus-Chef, Wolfgang Hoffmann.
Andreas Heidrich (links) wird Ende des Jahres der Nachfolger vom jetzigen Brauchaus-Chef, Wolfgang Hoffmann. Peter Lisker

Weißenfels - Immer wieder riefen Hoteliers und Restaurantbesitzer- und -betreiber aus Weißenfels und Umgebung in den vergangenen Monaten bei Wolfgang Hoffmann, dem Betreiber des „Alten Brauhauses“, an. Alle hatten die gleiche bange Frage: „Ist es mein Küchenchef, der dein Geschäft übernimmt?“

Lange Zeit hatte es Hoffmann nicht verraten, wer sein Nachfolger werden soll, und das hatte einen Grund. Der Neue wollte es so, weil er selbst tatsächlich noch in einem Weißenfelser Unternehmen tätig war.

„Altes Brauhaus“ Weißenfels: 30-Jähriger will Ende des Jahres  das Haus übernehmen

Vor wenigen Tagen feierte Wolfgang Hoffmann aber 25 Jahre „Altes Brauhaus“. Unter den Gästen befand sich ein junger Mann mit blauem Poloshirt und dunklem Vollbart. Es war Andreas Heidrich. Wolfgang Hoffmann rief ihn zu sich nach vorn - und stellte ihn als den zukünftigen Betreiber des „Alten Brauhauses“ vor.

Zum Ende des Jahres will er das Haus übernehmen. Für den 30-Jährigen erfüllt sich mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ein Traum. Denn er ist Vollblutgastronom und wollte eigentlich schon immer in diesem Beruf sein Geld verdienen. Dennoch kam er erst auf einem kleinen Umweg dorthin. Andreas Heidrich machte erst einmal eine Ausbildung zum Wirtschaftsassistenten. Er merkte, dass der beruf ihm nicht lang. Also schloss sich für den heutigen Vater eines Sohnes das Wirtschaftsabitur und danach begann er eine Lehre zum Veranstaltungskaufmann.

„Altes Brauhaus“ Weißenfels: „Ich hatte ja im Pub schon am Herd gestanden“

Als es mit dem damaligen Arbeitgeber Probleme gab, fragte er bei Uwe Brückner nach, ob er die Lehre in dessen Weißenfelser „Irish Pub“ fortführen könne. Dieser sagte tatsächlich zu. „Als ich im Service und in der Küche tätig war, keimte mein ursprünglicher Berufswunsch nach und nach wieder auf“, sagt er. Zwischen dem Pub und dem Bootshaus Weißenfels gab es immer gute Kontakte.

So lernte Andreas Heidrich die Köche dort kennen und fragte nach Abschluss der Lehre zum Veranstaltungskaufmann nach, ob er nicht eine verkürzte Ausbildung als Koch absolvieren könne. Das war möglich, weil er das Abitur hatte und auch die bereits abgeschlossene Lehre vorweisen konnte. Andreas Heidrich stieg also im zweiten Lehrjahr ein und lernte nun beim Bootshaus-Betreiber Maurice Tober dieses Handwerk. Bei Null musste er nicht anfangen. „Ich hatte ja im Pub schon am Herd gestanden und dort als Alleinkoch gearbeitet“, sagt er.

„Altes Brauhaus“ Weißenfels: Noch-Chef sicher, dass Heidrich der Richtige ist

Nach Abschluss dieser zweiten Lehre arbeitete Andreas Heidrich noch eine Weile im Bootshaus. Dort machte er sich unter anderem auch als Auftragsgriller einen Namen. Dann hörte der Mann davon, dass ein Küchenleiter für das Betriebsrestaurant der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke (MEG) gesucht wird. „Es war für mich eine Herausforderung“, sagt er mit Blick auf die Mengen an Essen, die er dort täglich für die Mitarbeiter zubereitete. Außerdem waren die Arbeitszeiten für den Vater eines Sohnes sehr verlockend. Vormittags bereitete er zu, mittags wurde gekocht und am Nachmittag hatte er Zeit für seine Familie.

In ihm war trotzdem der Wunsch immer da, sein eigener Herr zu sein. Als er erfuhr, dass Wolfgang Hoffmann einen Nachfolger suchte, fiel schließlich die Entscheidung. Die beiden Männer lernten sich kennen und Wolfgang Hoffmann war sich sicher, dass Heidrich der Richtige für das „Alte Brauhaus“ ist.

„Altes Brauhaus“ Weißenfels: „Ich mag gutbürgerliche Küche, die sich jeder leisten kann“

„Ich mag gutbürgerliche Küche, die sich jeder leisten kann“, sagt Andreas Heidrich. Er will die Handschrift des Hauses auch vorerst nicht ändern, plant aber für die Zukunft, eigens kreierte Gerichte der Karte hinzuzufügen. Aber sie werden zum Brauhaus passen. „Ich mag keine Schickimicki-Küche“, sagt er.

Der kreative Prozess hat schon begonnen. Neben seiner Arbeit bei der MEG hat er Spickzettel dabei, auf denen er sich Ideen notiert. Bis er Ende des Jahres den Schlüssel von Wolfgang Hoffmann übernimmt, wird er neben der Arbeit noch die Schulbank drücken. Andreas Heidrich will die Qualifikation zum Ausbilder schaffen, um dann auch Lehrlinge ausbilden zu können. (mz)