1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. "Kind an der Hoftür": Über 2.000 Werke von Heinz Steffens sind nun virtuell verfügbar: wichtiger Vertreter der Klassischen Moderne

"Kind an der Hoftür" Über 2.000 Werke von Heinz Steffens sind nun virtuell verfügbar: wichtiger Vertreter der Klassischen Moderne

20.03.2021, 14:57
Heinz Steffens schuf das Ölbild „Kind an der Hoftür“ im Jahr 1933.
Heinz Steffens schuf das Ölbild „Kind an der Hoftür“ im Jahr 1933. Frankenraster GmbH

Bernburg - Das Nachlassverzeichnis des Bernburger Künstlers Heinz Steffens ist jetzt online zugänglich. Das Museum Schloss Bernburg veröffentlichte rund 2.000 Objekte auf der Internetseite museum-digital.de und in der Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt.

Das teilten der Berufsverband Bildender Künstler Sachsen-Anhalt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Bernburger Freizeit GmbH (BFG) als Betreiberin des Museums mit.

Heinz Steffens studierte Kunst an der Burg Giebichenstein in Halle

Heinz Steffens wurde 1913 in Bernburg geboren und war Anfang der 1930er Jahre durch die Schule bekannter künstlerischer Lehrer gegangen: Er studierte an der Burg Giebichenstein in Halle bei Erwin Hahs und Charles Crodel.

1933 ging er nach Berlin, um bei Cesar Klein Meisterschüler zu werden. Steffens wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Soldat eingezogen. Erst 1947 kam er aus der Gefangenschaft zurück nach Bernburg und arbeitete hier bis zu seinem Tod 1982 weiter, relativ zurückgezogen und in Bescheidenheit.

Der Künstler gilt als ein wichtiger Vertreter der Klassischen Moderne in Mitteldeutschland. Schon 1948 beteiligte sich Steffens an der damals 3. Großen Kunstausstellung des Landes Sachsen-Anhalt in der Moritzburg.

In den 1950er Jahren zeigte er Werke in Ausstellungen in der halleschen Privatgalerie Henning und von 1955 bis 1982 wiederholt in Ausstellungen in Bernburg, in Aschersleben und in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle.

Über 2.000 Werke von Heinz Steffens sind nun virtuell mit Informationen verfügbar

Die BFG setzt es sich deshalb zum Ziel, das Werk des Bernburger Künstlers der Öffentlichkeit digital und in späteren Wechselausstellungen zugänglich zu machen.

Die hallesche Kunsthistorikerin Christin Müller-Wenzel hat seit Mai 2019 den von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übernommenen und an das Museum Schloss Bernburg übergebenen Bestand an Arbeiten, darunter Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Fotodokumente, im Rahmen eines von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt geförderten „Digital-Heritage“-Projektes komplett digital erfasst und inventarisiert. Mehr als 2.000 Werke sind nun virtuell mit allen wichtigen Informationen verfügbar.

Der sich im Eigentum des Museums Schloss Bernburg befindliche weit kleinere Teilbestand an Werken von Heinz Steffens ist ebenfalls bei museum-digital.de eingestellt.

Eine weitere Plattform für die Veröffentlichung ist die Werkdatenbank Bildende Kunst Sachsen-Anhalt, die seit 2017 vom Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Sachsen-Anhalt betrieben wird.

Nachdem das Kulturwerk des BBK dort in einem eigenen Pilotprojekt – ebenfalls gefördert im Programm „Digital Heritage“ – zum Jahreswechsel
15 neue Verzeichnisse veröffentlicht hatte, sind nun erste Ergebnisse einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit externen Partnern zu vermelden. Die Datenbank zielt darauf ab, Werke bildender Künstler aus Sachsen-Anhalt für Öffentlichkeit, Forschung und Ausstellungsbetrieb sichtbar zu machen.

Ruth Heftrig, Geschäftsführerin des BBK, freut sich über die jüngste Veröffentlichung: „Mit dem umfangreichen Bestand des Bernburger Künstlers Heinz Steffens erfährt die Werkdatenbank eine wesentliche Erweiterung – das spornt zu weiteren Projekten an!“ (mz)