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Wohnen statt pauken in Schule

Von Peter Lindner 04.08.2006, 16:10

Sangerhausen/MZ. - "Die Häuser 4 und die 6 müssen abgerissen werden, da entsteht Baufreiheit für unser Vorhaben", erläutert Peter Skrypzcak, Chef der Sangerhäuser Immobilienfirma PSK. Schon seit längerem stellten die beiden unbewohnten Häuser gleich neben der ehemaligen Stadtschule eine Gefahr für Passanten dar, immer wieder fielen Ziegel auf den Gehweg.

Nun werden die Gebäude abgetragen, Stück für Stück. Das graue Gebäude nebenan ist die ehemalige Stadtschule, die nach der Wende bis zur Schließung "Friedrich Schmidt" hieß und den Namen "Thälmann" tilgte - so hieß sie zu DDR-Zeiten. Daran erinnert noch eine Tafel auf dem ehemaligen Schulhof. "Die soll bleiben, ist ja ein Stück Geschichte", sagt Skrypzcak und entfaltet eine Skizze auf der die künftige Nutzung des gesamten Areals festgehalten ist.

Der Schulstandort an der Ecke Schulgasse zwischen Sperlingsberg und Husarenpförtchen und Schlossgasse ist historischer Boden in Sangerhausen. Hier atme große Geschichte. Denn hier stand einmal ein Augustinerkloster über das Friedrich Schmidt, der Stadtchronist, in seiner bekannten Schmidtschen Chronik schon ausführlich zu berichten wusste. Die erste Erwähnung des Klosters war laut Schmidt im Jahr 1208.

Auf diesem geschichtsträchtigen Boden wird nun etwas Neues entstehen. Aus der Stadtschule "Friedrich Schmidt" soll eine moderne Wohnanlage werden. Insgesamt zwölf Wohnungen sind geplant, sagt Skrypzcak. Nur wenige Minuten zum Marktplatz und mit einer Aussicht auf die Dächer der Stadt. Insgesamt 4 000 Quadratmeter in innerstädtischer Lage will der Bauherr "wieder in Schuss bringen". 1,5 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Und auch der Mietsatz steht bereits so gut wie fest: Der Quadratmeter Wohnfläche soll einmal 4,50 Euro kosten, erzählt der Bauherr.