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Online in der Müllwüste Wie VR-Brillen in Mansfeld-Südharz beim Umweltschutz helfen sollen

Kreisvolkshochschule gewinnt mit Projekt rund um virtuelle Realität Fördergeld. Erste Angebote im neuen Semester sind schon ausgebucht.

Von Grit Pommer 15.08.2024, 15:53
Die Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz arbeitet schon länger mit VR-Brillen.
Die Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz arbeitet schon länger mit VR-Brillen. Foto: J. Wenschuh

Sangerhausen/MZ. - Mit Virtual Reality die Umwelt schützen – bei der Kreisvolkshochschule Mansfeld-Südharz hatten sie eine Idee, wie das gehen könnte, und haben sie beim Wettbewerb „Revierpionier“ eingereicht. Von den 480 Bewerbungen, die dort in diesem Jahr eingegangen sind, haben 144 eine Förderzusage bekommen. „Und wir sind mit dabei“, freut sich Vhs-Leiterin Janine Wenschuh.

Unter dem Motto „Global denken – lokal lenken“ will man mit Hilfe der VR-Brillen, die an der Vhs schon länger genutzt werden, ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Umweltschutz kein abstraktes Schlagwort ist, sondern die Welt direkt vor unserer Haustür betrifft.

Kleidermüllberge in der Wüste und Müllinseln im Atlantik

Mit den Brillen soll man zum einen in die Schönheit der Natur eintauchen können, zum anderen aber auch drastisch erleben, was sie bedroht: Kleidermüllberge in der Atacama-Wüste, Müllinseln im Atlantik – „klar hat man schon mal davon gelesen. Aber per VR direkt da drin zu stehen – das macht über dieses Gefühl des wirklichen Erlebens das Problem nochmal ganz anders deutlich“, meint Wenschuh.

In der Startphase, die jetzt beginnt, will man zum einen Experten im Landkreis finden, die sagen können, welche Umweltprobleme wir konkret in Mansfeld-Südharz haben. Zum anderen sucht Projektleiterin Annika Schiller Interessierte, die mit an dem Thema arbeiten wollen. Denn abseits der virtuellen Realität sollen in Diskussionsrunden bestenfalls klare Handlungsempfehlungen herausgearbeitet werden.

Die Macht der so genannten kleinen Leute

Das Projekt will dabei vor allem klarmachen, dass jeder mit seinen kleinen Entscheidungen zum Schutz des großen Ganzen beitragen kann. Denn auch der größte Handelsriese stellt auf plastikarme Verpackung um, wenn er merkt, dass immer mehr Leute das Althergebrachte im Regal liegen lassen. Das Projekt soll bei den Mansfeld-Südharzern das Selbstbewusstsein wecken, dass sie sehr wohl auch hier unten an der Basis und in der Provinz etwas bewirken können.

Ansonsten hat an der Kreisvolkshochschule mit dem neuen regulären Schuljahr auch das neue Kurssemester begonnen. Und die ersten Kurse sind auch schon ausgebucht. Zum Beispiel die Ein-Abend-Veranstaltungen „Kochen und plaudern“ mit Susanne Klausing, die sich im Herbst um die arabische und italienische Küche drehen. Noch Plätze frei sind dagegen bei der Weinwanderung am 7. September, bei der Winzerin Adelheid Hultsch in Höhnstedt durch die Weinberge führt und Interessierte über den Anbau in einem der am nördlichsten gelegenen Weingebiete informiert. Natürlich wird auch der eine oder andere Tropfen verkostet.

Mit Muttersprachlerin Spaß an Spanisch entdecken

Neues gibt es im großen Bereich der Sprachkurse. Hier hat man Muttersprachlerin Maria del Carmen Jahn für einen Spanisch-Kurs gewonnen, der sich speziell an Schüler richtet. Abseits vom Pauken der Vokabeln und grammatikalischen Regeln soll dieser Kurs Spaß an der spanischen Sprache mit ihren alltäglichen Redewendungen vermitteln, wie sie auf der Straße wirklich gesprochen wird. Auch einen Kurs, der das verschüttete Schul-Russisch wieder ans Licht holen oder völligen Anfängern erste Kenntnisse vermitteln soll, hat die Vhs dieses Semester im Programm.

Ein Vhs-Klassiker erlebt im Oktober seine Wiederauferstehung – mit Silvia Baldauf kann man in einem Kurs das Zehn-Finger-Schreiben lernen, das an einer Tastatur ebenso hilfreich ist wie früher an der Schreibmaschine.

Kreativ schreiben lernen mit Autor aus Halle

Apropos schreiben – der Sangerhäuser Kurs zum kreativen Schreiben findet am 21. August mit einem Lesecafé im Garten des Spengler-Museums seinen Abschluss. Autoren aus dem Kurs stellen dann eigene Texte vor. „Aber auch Leute, die einfach so mal ihre selbst geschriebenen Sachen zeigen wollen, sind willkommen“, sagt Wenschuh. Das Lesecafé öffnet 15 Uhr, der Eintritt ist frei.

Am 10. September startet dann in Eisleben ein neuer Kurs „Kreatives Schreiben“ mit dem Autor Ronald Gruner aus Halle.