Warnung nicht nur vor Katastrophen Wie nützlich eine Warn-App auf dem Handy ist und wie diese in Mansfeld-Südharz genutzt wird
Was Biwapp für die Menschen im Landkreis Mansfeld-Südharz leistet. Warum es wichtig ist, dass möglichst alle ein solches Warnsystem auf dem Handy haben.

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt/MZ. - Handyapps scheinen heutzutage das Nonplusultra in fast allen Lebenslagen zu sein. Und es gibt tatsächlich Situationen, in denen es von Vorteil ist, ganz bestimmte Apps zu nutzen. Die Rede ist von sogenannten Warn-Apps, die vor allem dazu dienen, die Handynutzer vor gefährlichen Situationen zu warnen und sie somit zu schützen.
Information über die Warn-Apps
„In diesem Jahr hat sich bereits mehrfach in unterschiedlichen Regionen Deutschlands gezeigt, wie verheerend sich Hochwasserlagen nach wie vor auf die Bevölkerung auswirken können. Die Warnung der Menschen in den betroffenen Gebieten spielt hierbei eine ganz wesentliche Rolle. Diese Funktion erfüllen unter anderem Warn-Apps“, so Denis Vopel, Sprecherin des Landesverwaltungsamtes Halle.
Die Leiterin der Oberen Katastrophenschutzbehörde in Sachsen-Anhalt, Annekatrin Preuße, rufe deshalb dazu auf, dass jeder Bürger auf seinem Smartphone eine dieser Warn-Apps installiert haben sollte. Genannt werden „Nina“, „Katwarn“ und „Biwapp“.
Viele Apps warnen nicht nur im Notfall, sondern informieren schon im Vorfeld einer eventuellen Gefahrenlage. Dazu gehört auch die App „Biwapp“, wie sie der Landkreis Mansfeld-Südharz seit Jahren nutzt. Die Kreispressesprecherin hat für die MZ einmal zusammengefasst, was Biwapp leistet.
Biwapp informiert auch über Straßensperrungen
er Landkreis nutzt die Bürger-Info-und-Warn-App (Biwapp) seit 2016. Die Nutzerzahlen schwanken nach Angaben von Michaela Heilek je nach aktueller Lage. Vor allem während der Corona-Pandemie und auch während des Helme-Hochwassers über den Jahreswechsel 2023/ 2024 seien sie deutlich angestiegen.
„Inzwischen lassen sich mehr als 10.000 Nutzer landkreisweit über wichtige Themen informieren. Die Nutzung der Biwapp ist mehr als sinnvoll, da es sich hierbei nicht um eine reine Warn-App im Katastrophenfall handelt, sondern auch sonstige wichtige Nachrichten kommuniziert werden, beispielsweise Straßensperrungen oder Schulausfälle.
Zudem gibt es eine Schnittstelle zum Modularen Warnsystem (MoWaS) des Bundes, so dass auch bundesweite Warnungen über die Biwapp ausgespielt werden“, so Heilek. Getestet werde das seit 2020 zum bundesweiten Warntag im Herbst.
Die Installation der App ist einfach: über den jeweiligen App-Store kann Biwapp heruntergeladen werden. In der App können Nutzer dann den Umkreis einstellen, in dem sie Meldungen erhalten wollen. Zudem können verschiedene Meldungskategorien individuell ausgewählt werden.
Warnung bei Stürmen und anderen Katastrophen
Das Landesverwaltungsamt erinnert in diesem Zusammenhang an viele Notfalllagen in den letzten fast 20 Jahren im Land, davon auch einige in Mansfeld-Südharz beziehungsweise mit Beteiligung von MSH, auch um zu zeigen, in welchen Situationen die Apps hilfreich sein können.
Los geht es im Februar 2006 mit der deutschlandweit aufgetretenen Vogelgrippe. Im Januar 2007 war es Orkantief Kyrill, das streckenweise die Infrastruktur völlig lahmgelegt hat, im März 2008 das Sturmtief Emma. Der Katastrophenfall wurde im Februar 2007 in Mansfeld-Südharz aufgrund von Schneeverwehungen ausgelöst.
Ebenfalls zum Katastrophenfall kam es im September 2011 beim großen Erdrutsch von Riestedt. Als sich die Pflanzenkrankheit Feuerbrand im Juli 2013 in Mansfeld-Südharz rasant ausbreitete, wurde ebenfalls der Katastrophenfall ausgelöst. Die Pandemie nicht zu vergessen und schließlich im Dezember 2023 das Helmehochwasser.