Einweihung am 1. Mai Wie in fünf Jahren dank viel Arbeit in Hohlstedt aus einem Acker ein Spielfeld wurde
Die Interessengemeinschaft (IG) Sportplatz Hohlstedt hat es möglich gemacht: Endlich kann in Hohlstedt wieder Fußball gespielt werden. Die nächsten Vorhaben sind auch schon in Planung.

Hohlstedt/MZ - Wenn am Sonntagvormittag auf dem neuen Kleinspielfeld die Partie Wallhausen gegen Hohlstedt angepfiffen wird, dann wird in Hohlstedt eine 1. Mai-Tradition wiederbelebt. Nach über zehn Jahren kann in dem Wallhäuser Ortsteil endlich wieder Fußball gespielt werden.
Sportplatz wird offiziell eingeweiht
Möglich gemacht hat das die Interessengemeinschaft (IG) Sportplatz Hohlstedt, die in den vergangenen fünf Jahren aus dem brachliegenden Areal am Mühlgraben einen Treffpunkt für Jung und Alt geschaffen hat. „Aus einem unbespielbaren Acker ist tatsächlich ein Spielfeld geworden“, sagt Andy Heise von der IG. Und nicht nur das: Der vorhandene Spielplatz wurde um weitere Spielgeräte erweitert und eingezäunt.
Das Kleinspielfeld wurde mit Hecke umgrenzt, Tore aufgestellt, eine Ballfanganlage installiert. Für die Feuerwehr wurde eine Laufstrecke angelegt, um auf dieser zu üben. „Es war viel Arbeit, aber jetzt sind wir soweit, dass der Sportplatz offiziell eingeweiht werden kann“, sagt Heise. Am 1. Mai veranstaltet die IG deshalb ab 11 Uhr ein Sport- und Familienfest.
Das Besondere: „Es ist nicht ein Cent öffentliches Geld geflossen“, berichtet Heise. Die Hohlstedter haben dank vieler Geld- und Sachspenden, aber insbesondere dank ihrer unzähligen ehrenamtlichen Arbeitseinsätze dieses Riesenprojekt stemmen können.
Alles ehrenamtliche Arbeit
Was vor fünf Jahren mit sieben Enthusiasten begonnen hat, ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Mittlerweile zählt die IG fast 40 Männer und Frauen, unter anderem von der Feuerwehr und dem Jugendclub, die sich für das Areal verantwortlich fühlen.
Viele Jahre konnte der Sportplatz zuvor nicht bespielt werden. Der Rasen glich eher einem Acker. Die Pappeln waren alt, morsch und immer wieder fielen Äste auf das Spielfeld und den benachbarten Spielplatz. Das ging so nicht weiter: In einer ersten Maßnahme der IG wurden die 30 Pappeln gefällt und gerodet, sprich die Wurzeln entfernt.
Alles in ehrenamtlicher Arbeit. „Allein die Kostenschätzung für die Baumfällung und -rodung belief sich auf 68.000 Euro“, berichtet Heise. Dank der Unterstützung des Heidehofs, der mit großen Geräten behilflich war, konnte die IG diese Arbeit in Eigenleistung stemmen.
Neue Bäume wurden gepflanzt
In mehreren Pflanzaktionen wurden mittlerweile neue 50 Bäume gepflanzt, jeder hat einen Paten. Unterstützung erhielten die Hohlstedter auch vom Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz, das verschiedene Sträucher geschenkt hat. „Wir haben den Platz parkähnlich angelegt, es gibt auch eine Sitzecke“, sagt Heise.
Auch das Fußballfeld hat die IG in Eigenleistung gebaut. Die Wiese dafür umgegraben, ein Unterbau eingearbeitet, Erde gewalzt und Rasen gesät. Wenn man Heise fragt, wie viel Geld in den fünf Jahren in die Umgestaltung des ganzen Territoriums geflossen ist, dann sagt er: „Mindestens 80.000 Euro, sofern sich die Eigenleistung überhaupt aufrechnen lassen.“
Interessengemeinschaft Sportplatz Hohlstedt hat weitere Pläne
Der 37-jährige Hohlstedter lobt außerdem die Zusammenarbeit mit der Kommune, der Bauhof unterstütze, wo er könne. Und wo das Geld in den Kommunen knapp ist, wovon auch in Zukunft auszugehen ist, müsse halt Eigeninitiative greifen. Auch der Heidehof im Ort habe viel unterstützt, ob mit Gerätschaft oder Geld.
Auch am Sonntag wird der Hof noch einmal 600 Euro übergeben. Und einige Mädchen und Jungen werden einen Spielzeugbasar organisieren und ihre gesamten Einnahmen für den Sportplatz spenden. Das Geld wird für das nächste Vorhaben benötigt: Denn zeitnah soll noch ein Volleyballfeld entstehen und ein überdachter Pavillon aufgestellt werden, der dann auch von Radfahrern für eine Rast genutzt werden kann. Und langfristig soll auch die alte Tanzfläche überdacht werden.
Der IG schwebt eine Fachwerk-Holz-Konstruktion mit Toilettenanbau vor. „Doch das können wir alleine nicht stemmen. Dafür brauchen wir dann wirklich Fördermittel“, sagt Heise. Mit mindestens 80.000 Euro rechnen die Hohlstedter. Aber wie man sie kennt, werden sie wohl auch dieses Vorhaben in den nächsten Jahren ganz sicher umsetzen.