Weihnachtsmusical am Geschwister-Scholl-Gymnasium Weihnachtsmusical am Geschwister-Scholl-Gymnasium: Willkommen im Land der Feen und Kobolde

Sangerhausen - Irgendwo, tief im Zauberwald von Fantanisma leben die wunderschönen Schlossfeen. Vielleicht sind sie etwas eingebildet, doch ansonsten ist es ein Leichtes, ihrem Zauber zu verfallen. Das muss auch Mickey zugeben als er zum ersten Mal der Feenprinzessin Maria begegnet. Doch da gibt es ein gewaltiges Problem: Mickey ist ein Kobold und sein Clan steht mit den Feen auf Kriegsfuß. Die Streitereien gehen sogar soweit, dass die Wächterin des Zauberlandes schließlich ihre schützende Hand von den beiden Völkern nehmen muss und somit die Natur aus dem Gleichgewicht bringt. Gerade diese eine Szene ist es, die den düsteren Wendepunkt im ansonsten recht farbenfrohen Weihnachtsmusical am Geschwister-Scholl-Gymnasium markiert: Plötzlich wechselt das Bühnenbild, die grüne Waldlandschaft wird zur grauen Einöde.
Der Zauber der Wächterin entfesselt ungeahnte Naturkräfte, dargestellt durch Sangerhäuser Sportakrobaten. Den kleinen Gästen aus den umliegenden Grundschulen verschlägt es angesichts dieser waghalsigen Turnnummern sprichwörtlich die Sprache. Fasziniert beobachten sie das Geschehen im Zauberwald; recken die Hälse, damit ihnen ja nichts entgeht. „Es war alles richtig spannend“, verrät Loris, als er im Anschluss mit seiner Klasse die Aula des Gymnasiums verlässt. Seine Freundin Emily stimmt ihm da zu. Besonders haben ihr die Lieder des Junior-Chors gefallen, aber auch die Kobolde fand sie ganz witzig. Vor allem, weil, sie so frech sind. Den anderen Mädchen hatten es eher die Feen in ihren wallenden, weißen Kleidern angetan und so gab es am Ende unter den jungen Gästen noch die Diskussion, welches der beiden Märchenvölker denn nun das Bessere sei. Der Schülertheatergruppe des Gymnasiums jedenfalls lag es am Herzen, zwei völlig unterschiedliche Figurengruppen zu erschaffen, die jedoch bei genauerem Hinsehen gar nicht mehr so verschieden erscheinen. Inspiriert wurde man dabei einerseits von den Wesen der irischen Volksmärchen, aber auch vom Kultfilm „Kampf der Kobolde“.
„Fantanisma - Willkommen im Land der Feen und Kobolde“
„Es war wirklich eine besondere Erfahrung, an diesem Entstehungsprozess beteiligt zu sein“, meint Friedrich Hübenthal, der in diesem Jahr erstmals den Junior-Chor dirigierte. Damit ist er das jüngste Mitglied im Dreiköpfigen Kreativ-Team, dem bereits seine Kolleginnen Annette Grimm und Gabriele Horn angehören. Letztere war es auch, die sich um die Texte und Szenen des Stückes kümmerte. „Eigentlich waren es ja meine Schüler, die jeweils einen Part geschrieben haben“, erklärt sie. „Ich habe dem Ganzen am Ende nur den Deckel aufgesetzt.“ Und so ist „Fantanisma - Willkommen im Land der Feen und Kobolde“ letztendlich auch eine völlige Neuschöpfung der Schollaner. Ja selbst die Musicaleinlagen wurden von Musiklehrer Hübenthal selbst geschrieben. „Dafür sitzt man manchmal fast drei Stunden am Schreibtisch ohne eine Idee zu haben“, erinnert er sich lächelnd. „Doch dann kommt plötzlich die Inspiration.“ Nur ein Lied musste nicht extra neu gedichtet werden. Um seine geliebte Fee zu besingen, stimmte Kobold Mickey den Song „Maria“ aus dem Musical „Westside Story“.
Im November überreichte der Sangerhäuser Rotary-Club der Schülertheatergruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums den Förderpreis „Junges Mammut“. Grund dafür war das letzte Stück der Schüler, welches sich auf kritische Weise mit der Thematik Kindesmisshandlung auseinandersetzte.
Das Märchen „Hänsel und Gretel“ diente als Vorlage und Unterstützung bekamen die Gymnasiasten vom „Kinder- und Jugendring“.
Als Erstplatzierter erhielt die Gruppe das „Junge Mammut“ und 750 Euro Preisgeld. Das Geld soll in in neue Kostüme und Bühnenbilder fließen. Ihre Theater-AG „Drames ’n’ Roses“, also Dramen und Rosen, gehörte bereits mehrfach zu den Preisträgern. (lwö)
Darsteller Tobias hat ihn sich selbst ausgesucht, verrät der Musiklehrer. Eine von vielen Entscheidungen, die dazu führte, dass das diesjährige Musical am Gymnasium zu einem ganz besonderen Erlebnis für Augen und Ohren wurde. Nur eine Frage ergibt sich noch: Warum fehlen den Schlossfeen die Flügel? „Ganz einfach. Wir haben oft ein völlig falsches Bild von Feen“, meint Lehrerin Grimm lachend. „Das ist ein Klischee. Es gibt sie mit und ohne Flügel.“
Am Sonntag, 14. Dezember, sind um 9.30 Uhr und um 11 Uhr öffentliche Vorführungen in der Scholl-Aula. (mz)