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Von Visionen und Bodenständigkeit

04.08.2006, 16:17

Sangerhausen/MZ/sro. - Gleich drei Innungen, nämlich die Friseurinnung, die Maler- und Lackiererinnung und die Bäckerinnung führten das Ritual der Freisprechung bei geöffneter Innungslade und brennenden Kerzen in diesem Jahr in der Gaststätte Walkmühle gemeinsam durch.

17 Lehrlinge, davon drei Maler, drei Fahrzeuglackierer, sechs Friseurinnen und fünf Bäcker hatten den Abschluss der Lehre erreicht. Sie erhielten aus den Händen ihrer Innungsobermeister und den Vorsitzenden der Prüfungskommissionen das Zeugnis und den Gesellenbrief. Als beste Lehrlinge bekamen die Friseurinnen Daniela Lange und Julia George, der Bäcker Mathias Cotte, der Maler Daniel Gonschorek und der Fahrzeuglackierer Michael Manneck ein Extrageschenk des Vertreters der Innungskrankenkasse überreicht.

Im Beisein der Eltern und Lehrmeister erinnerten der Ehrenobermeister der Kreishandwerkerschaft, Rudolf Steyer, und Oberbürgermeister Dieter Kupfernagel (Linkspartei.PDS) die Junggesellen daran, dass das Lernen auch nach der Lehrzeit nicht aufhört.

"Gerade in der heutigen schwierigen Zeit für das Handwerk, muss der Handwerker neue Arbeitsfelder für sich finden", sagt Frank Grünewald, Innungsobermeister der Maler- und Lackiererinnung. In Bezug auf die Maler, sagte er: "Sie müssen auch Künstler sein. Ihr Produkt darf man nicht auf dem Baumarkt kaufen können."

Der Sangerhäuser Künstler Wilhelm Schmied, der auch Mitglied der Prüfungskommission der Sangerhäuser Malerinnung war, ist ein Beispiel dafür. Aber auch der 87-jährige Rudi Kautz, der älteste in der Sangerhäuser Lehrlingsrolle verzeichnete Malergeselle, kann den Junggesellen als Vorbild dienen.