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Urnenfund in Stolberg Urnenfund in Stolberg: Angehöriger widerspricht dem Bestatter

18.12.2013, 18:01
Blick auf die in einem leerstehenden Haus in Stolberg im Harz entdeckten Urnen.
Blick auf die in einem leerstehenden Haus in Stolberg im Harz entdeckten Urnen. dpa Lizenz

Magdeburg/Stolberg/dpa - Nach dem Fund von 67 Urnen in einem leerstehenden Haus in Stolberg im Harz widerspricht ein Angehöriger nach Angaben des Senders MDR der Darstellung des Bestatters. Er habe die Rechnung für eine Seebestattung fristgerecht bezahlt, sagte der Witwer, dessen Frau laut Bericht 2012 gestorben und im Krematorium in Wetzlar eingeäschert worden war. Erst auf sein Drängen hin habe ihm das Bestattungsinstitut dann eine Seebestattung beurkundet.

Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt gegen den Bestatter wegen gewerbsmäßigen Betrugs. Er soll Aufträge für Seebestattungen aus ganz Deutschland angenommen, diese jedoch nicht ausgeführt haben. Nach dem Urnenfund hatte er die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei den Urnen seien die Rechnungen für eine Seebestattung nicht bezahlt worden. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, man versuche nun Kontakt zu allen Angehörigen aufzunehmen. Zu dem konkreten Fall konnte er keine Angaben machen.

Laut MDR hat die Stadt Wetzlar dem Witwer inzwischen in Aussicht gestellt, die Urne mit den Überresten seiner Frau kostenlos auf dem städtischen Friedhof beizusetzen.