Urnen-Skandal in Stolberg Urnen-Skandal in Stolberg: Ex-Bestatter muss wegen Betrugs vor Gericht

SANGERHAUSEN/MZ/FS - Der Stolberger Urnenskandal hat am 9. April ein Nachspiel: Ab 13 Uhr muss sich der 56-jährige Ex-Bestatter Gerald K. vor dem Schöffengericht in Sangerhausen verantworten. Die Staatsanwaltschaft Halle wirft K., der eine Seebestattungsfirma betrieb, gewerbsmäßigen Betrug in 29 Fällen vor. Er soll Urnen in einem Stolberger Fachwerkhaus versteckt haben, statt sie wie mit den Angehörigen vereinbart auf See beizusetzen.
67 Urnen waren im Dezember vergangenen Jahres in dem leerstehenden Haus entdeckt worden. Den Hinterbliebenen ist laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von insgesamt knapp über 20.000 Euro entstanden. Der Fall mit den versteckten Urnen hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der 56-Jährige hat ein Geständnis abgelegt und die Urnen mittlerweile ordnungsgemäß beisetzen lassen. Zuvor hatte er laut Staatsanwaltschaft Angehörigen die Bestattungen mit fiktiven Seekoordinaten und Schiffsbezeichnungen vorgegaukelt und das von ihnen gezahlte Geld für sich verwendet. Wird K. wegen gewerbsmäßigen Betruges verurteilt, drohen ihm zwischen sechs Monaten und zehn Jahren Haft.