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Südharzer Karstzentrum Südharzer Karstzentrum: Hainrode per Wanderung entdecken

Von HEINZ NOACK 30.12.2014, 11:12
Anja Freiberg betreute im „Südharzer Karstzentrum – Natura 2000 zum Anfassen nah“ in Hainrode rund 1 200 Besucher. Eines der letzten Projekte war der Rundwanderweg. Für die Wanderer gibt es nun eine Karte.
Anja Freiberg betreute im „Südharzer Karstzentrum – Natura 2000 zum Anfassen nah“ in Hainrode rund 1 200 Besucher. Eines der letzten Projekte war der Rundwanderweg. Für die Wanderer gibt es nun eine Karte. NOACK Lizenz

HAINRODE/MZ - Die Türen im „Südharzer Karstzentrum – Natura 2000 zum Anfassen nah“ sind zu. Etabliert war es im Jugend- und Gästehaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) „Alte Dorfschule“ in Hainrode. 26 Monate hatte dort Anja Freiberg im Rahmen eines Projektes des AWO-Kreisverbandes Mansfeld-Südharz eine zentrale Anlaufstelle geschaffen und für Leben in der „Alten Dorfschule“ gesorgt. Mit zahlreichen Partnern wurden eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie Wanderungen, Vorträge, Seminare, Tagungen, Workshops und Erlebniscamps durchgeführt. „Insgesamt nahmen rund 1 200 Erwachsene und Kinder unsere Angebote in Anspruch“, resümiert Anja Freiberg. „Verschiedene Veranstaltungen gingen über mehrere Tage und waren mit einer Übernachtung verbunden, andere dauerten dagegen nur Stunden. Insgesamt waren wir mit den Teilnehmerzahlen zufrieden.“

Im Mittelpunkt stand, sozusagen als Anschauungsobjekt vor der Haustür, das FFH-Gebiet „Buntsandstein- und Gipskarstlandschaft bei Questenberg im Südharz“, das sich rings um Hainrode erstreckt. „Mit dem Projekt wollten wir Interessierte mit den geologischen Besonderheiten dieses Gebietes, den verschiedenen Lebensräumen und der Vielzahl an hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten näher bekanntmachen“, sagt sie. „Die Landschaft eignet sich gut, auf engstem Raum die Nutzungsgeschichte durch den Menschen zu verfolgen. Das beginnt bei der Wald- und Bodennutzung und endet beim Bergbau auf Kupferschiefer und Gips.“

Jährlich zwei Mal fanden ein Fledermaus- und Haselmauscamp, betreut vom Biosphärenreservat, statt. Sie wurden ebenso gut besucht wie die anderen Forschertage zu den Themen „Boden“ und „Wald“. „Die Höhepunkte waren für mich die Arbeit mit den Kindern“, sagte Anja Freiberg. „Sogar aus Wippra und Allstedt sind sie zu uns gekommen. Es wurden dabei Fledermauskästen und Haselmausröhren gebaut, auch Gelees und Säfte verkostet.“ An den verschiedenen Projekten und Wanderungen beteiligten sich fast 800 Menschen.

Zur Projektmesse des AWO-Landesverbandes im März 2014 in Magdeburg konnte Anja Freiberg einen ersten Preis entgegennehmen. Eines der letzten Projekte war der Natura-2000-Rundwanderweg. „Er führt über 10,5 Kilometer rund um Hainrode“, erklärte Frau Freiberg. Zum Weg gibt es einen Flyer mit Wanderroute und der Kurzbeschreibung der Lebensraumtypen. „Damit fällt das Entdecken vor Ort leichter“, sagt sie.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagte Rolf Kutzleb, Vorsitzender des Heimat- und Naturschutzvereins Hainrode. „Die Wanderangebote werden von uns weitergeführt.“ „Es gibt auch Hoffnungen für eine Wiederaufnahme des Projektes in Hainrode im kommenden Jahr“, sagte Christiane Funkel vom Biosphärenreservat.