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Straßenschäden in Allstedt Straßenschäden in Allstedt: Die Breite Straße bleibt weiter gefährlich

Von Grit Pommer 19.01.2017, 14:00
Auch am Mittwoch wackelte es wieder in der Breiten Straße in Allstedt.
Auch am Mittwoch wackelte es wieder in der Breiten Straße in Allstedt. Schumann

Allstedt - Breite Straße und kein Ende. Auch in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses war die Allstedter Einkaufsmeile, die bereits vor sechs Jahren saniert worden ist, wieder Thema.

Thomas Schlennstedt fordert schnelles handeln, bevor Personen zu Schaden kommen

„Nach Weihnachten haben mich Bürger angesprochen und mir erzählt, dass sie dort nachts aufrecht stehende Pflastersteine wieder reingelegt haben“, sagte Thomas Schlennstedt (parteilos). Und er forderte: „Wir müssen da endlich was unternehmen. Sonst ist es nur eine Frage der Zeit, bis mal ein Radfahrer oder Motorradfahrer schwer verunglückt.“ Auch seinen Fraktionskollegen Hagen Böttger bringen die fortwährenden Schäden an der Straße in Rage. „Das muss doch endlich mal generell geklärt werden!“, forderte er.

Die ersten Schäden an der Straße traten schon kurz nach der Sanierung auf. Damals nahm eine jahrelange Kette von Reparaturen ihren Anfang. Immer wieder drückt es in der Breiten Straße Pflastersteine nach oben, so dass sie aus dem Verbund herausstehen. Unzählige Male ließ Allstedt die Baufirma anrücken, die einst die Sanierung ausgeführt hat. Teilweise musste die Straße für die Reparaturarbeiten gesperrt werden. Nur, damit kurz nach der Freigabe die nächsten Steine aus der Reihe tanzten.

Grundsätzlich in den Griff bekommen hat man das Problem bisher nicht. Ein hinzugezogener Experte schätzte allerdings ein, dass die Schäden etwas mit dem mangelnden Abfluss von Regenwasser in der sanierten Breiten Straße zu tun haben. Tatsächlich lösen sich die Steine vor allem nach Regen oder bei Nässe aus dem Verbund.

Wenigstens haben die Reparaturen die Stadt bisher kein Geld gekostet, weil für die damals beauftragte Baufirma noch Gewährleistungspflicht bestand.

Noch keine Klärung, wer für Problem haftbar gemacht werden kann

„Jetzt sind wir in einer Phase, wo wir über einen Anwalt die Haftungsfrage feststellen“, sagte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) im Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung. Denn bisher ist noch nicht gerichtsfest geklärt, wen man für eine endgültige Lösung des Problems haftbar machen kann. Sollte der Rechtsbeistand der Gemeinde eine Schadensbeweissicherung für notwendig halten, werde man auch die vornehmen, sagte Richter.

In der Ausschusssitzung betonte er allerdings, dass die Einheitsgemeinde Allstedt die Verkehrssicherungspflicht in der Breiten Straße wahrnehme. Wenn Steine lose sind, setzten Mitarbeiter des Bauhofs sie wieder ein. Das dürfe man tun, ohne die Gewährleistungsansprüche zu verlieren. Man könnte auch die Straße komplett für den Fahrzeugverkehr sperren, warf Bauamtsleiter Aribert Lisker ein.

Vor sechs Jahren hatte Allstedt die Breite Straße für mehr als 300.000 Euro sanieren lassen. Der Großteil waren Fördermittel. (mz)