Stadt Allstedt Stadt Allstedt: Drei-Millionen-Euro-Bau im Sommer fast leer

Allstedt - Nur drei Sportgruppen nutzen die neue Zweifeldhalle in Allstedt. Stadtrat Herbert Kranz (Feuerwehr/SPD) war deshalb in der jüngsten Ratssitzung ganz aufgebracht. Eine 3,2 Millionen Euro schwere Investition, die ungenutzt bleibt. Der Stadtrat zeigte sich erschüttert. Und tatsächlich hat Kranz Recht. Von April bis September herrscht Flaute in der Allstedter Sporthalle, zumindest was den Vereinssport angeht, bestätigt Hauptamtsleiterin Andrea Kögel. Lediglich die Handballer, die Gymnastikfrauen und die Volleyballer nutzen dann das Parkett unterm neuen Hallendach für ihre Trainingseinheiten. Natürlich steht die Halle nicht ungenutzt herum. Bis zum Nachmittag trainieren die Allstedter Sekundarschüler in der Halle.
"Im Sommer zieht es die meisten Sportler hinaus ins Freie"
„Das ist in anderen Sporthallen ähnlich. Im Winter drängen die Vereine unters Hallendach und die Trainingszeiten sind kaum zu handhaben, aber im Sommer zieht es die meisten Sportler hinaus ins Freie. Das liegt ja in der Natur der Sache, dass zum Beispiel die Fußballer wieder auf dem grünen Rasen kicken wollen“, sagt Bürgermeister Jürgen Richter (CDU). Bis vor wenigen Jahren war Allstedt noch eine Handballhochburg. Da es jedoch viele Jahre keine geeignete Trainings- und Wettkampfstätte in der Heimatstadt der Handballer gab - Heimspiele wurden zum Beispiel in Sangerhausen ausgetragen - schlief der Handball in Allstedt ein. Sowohl die Männer als auch die Frauen spielten auf Bezirksklasse- bzw. Bezirksliganiveau. Mittlerweile haben sich diese erfolgreichen Mannschaften aufgelöst. Seit 2012 gibt es in Allstedt keinen Spielbetrieb mehr im Handball.
Aber vielleicht keimt ein neues Handballpflänzchen in der Rohnestadt: „In der Sekundarschule Allstedt gibt es ein paar Handballtalente. Mal sehen, vielleicht wächst daraus wieder was“, gibt sich der Bürgermeister optimistisch. Doch noch steht die Halle vor allem dann in den Sommerferien nahezu ungenutzt. Was Allstedt tun kann, um ein bisschen Schwung in die Angelegenheit zu bringen, weiß Bürgermeister Richter ad hoc nicht. Die Halle werde nicht nur von Sportvereinen genutzt, sondern auch beispielsweise für Freizeitveranstaltungen, die die Stadtjugend organisiere. Das seien natürlich nicht so viele, um die Halle Tag für Tag bis unters Dach zu füllen. Wer also Interesse habe, im Sommer unterm Hallendach zu trainieren oder zu proben oder eine Veranstaltung auszurichten, sei herzlich nach Allstedt eingeladen, so Richter. „Mit zehn Euro pro Stunde und Verein sind unsere Preise auch sehr moderat“, findet der Bürgermeister.
Wer die Halle nutzen möchte kann sich unter der Rufnummer 034652/86460 in der Stadtverwaltung beim Sachbereich Grundstücks- und Gebäudewirtschaft melden. (mz)
