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Solartechnik auf Eselkarren bewegt

10.11.2006, 17:16

Sangerhausen/MZ/sro. - Die Projektgruppe "Nangadef Sangerhausen" ist von ihrer Reise in die Stadt Kolda / Senegal zurückgekehrt. Sie berichteten dem Sangerhäuser Oberbürgermeister Dieter Kupfernagel von ihren Reiseerlebnissen. "Afrikahilfe ist nicht einfach", resümierte Andreas Sonntag, Pressesprecher der Gruppe. "Am Besten funktioniert der Ideentransfer."

Unter den 17 Afrikareisenden war auch Thomas Rakow, Vorstand der SRU Solar AG Sangerhausen, der zwei gesponserte Solaranlagen auf den Dächern von zwei Schulen montierte. Weitere Geschenke waren Spielzeug und fünf Laptops. Die Mitglieder von "Nangadef", überreichten außerdem 175 Euro von der Grundschule Obersdorf an die Grundschule in Kolda, sowie einen Scheck über 1 500 Euro, die beim Projekt "Genial-Sozial" in ganz Sachsen-Anhalt erarbeitet wurden. Davon kamen allein 400 Euro aus dem Arbeitseinsatz der Schüler der Grundschule Obersdorf im Behindertenzentrum "Das Dorf" in Obersdorf. Dafür überreichte Diana Wozny der anwesenden Grundschulleiterin Evelyn Stockmann ein Dankschreiben des Koldaer Kollegen.

Die Reisegruppe besuchte Schulen und Kindereinrichtungen, mit denen auch die Obersdorfer Kinder seit längerer Zeit in Verbindung stehen. Während des Aufenthaltes wurde in Kolda von den besuchten Einrichtungen ein gleichartiger Verein unter dem Namen "Guten Tag - Senegal" gegründet. "Das haben uns unsere Koldaer Freunde nun voraus", sagte Sonntag. Dieser Verein will sich zukünftig um eine bessere Logistik kümmern. Der Transport der Solaranlagen erfolgte unter Bedingungen, die man sich hier überhaupt nicht mehr vorstellen kann: Nach Flugzeug, Schiff und Lkw wurde die hochmoderne Technik letztendlich auf einem Eselkarren nach Kolda transportiert. "Man kann es nicht auf Bildern oder im Film nachvollziehen, man muss es erlebt haben", sagte Thomas Rakow. "Aber die uns entgegengebrachte Dankbarkeit entschädigte für die Strapazen."