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Schlittenhunde Schlittenhunde: Nikisch spannt bei WM an

Von Ralf Kandel 24.02.2004, 17:08

Sangerhausen/MZ. - Vor der WM bäckt Nikisch kleine Brötchen. Von einer Medaille wagt er dabei nicht einmal zu träumen. "Alles was besser als Platz zehn ist, ist gut", sagt er angesichts der starken Konkurrenz. Dabei will er die Tiere beim Rennen unterstützen. "Wenn Du vorn dabei sein willst, musst Du den Hunden so wenig Arbeit wie möglich machen", lautet sein Motto.

Das heißt, Nikisch wird sich nicht auf dem Schlitten ausruhen, sondern selbst weite Strecken der zwölf Kilometer langen Renndistanz neben dem Gefährt laufen.

Der Sangerhäuser, er arbeitete als Hausmeister bei der Firma Thiel und Bauerfeld, geht gut vorbereitet in das Rennen. Trainiert hat er mit seinem Gespann zumeist in der Brückschen Heide, zwischen Tilleda und Hackpfüffel oder auf der Kohlenstraße. Und das selten bei optimalen Bedingungen, dafür oft mit Problemen. Heranrasende Autos oder entgegenkommende Hundebesitzer, die ihren Vierbeiner nicht an der Leine führen, sind nur zwei von einigen Schwierigkeiten.

Dazu kommt eben die Tatsache, dass hierzulande oft der Schnee fehlt. Das Training auf mit Rollsplitt bedeckten Wegen ist für die Tiere schwierig. Dennoch hat es Frank Nikisch geschafft, sich in der Leistungsspitze in Deutschland zu etablieren. Zahlreiche Erfolge und vorderer Ränge bei gut besetzten Rennen in Clausthal-Zellerfeld, Frauenwald oder Wallgau (Oberbayern) sprechen für die Qualität des Gespannführers und seiner Tiere.

An eine Teilnahme an einer WM dachte Nikisch garantiert nicht, als er sich kurz nach der Wende die ersten beiden Hunde aus Clausthal-Zellerfeld holte. Wenig später kamen weitere Tiere dazu. Mit dem Hundeschlittenrennen begannen Frank und Simone Nikisch aber erst 1997. Von da an ging es Schlag auf Schlag.

Dabei ist das Hobby eine ziemlich teure Angelegenheit. Allein die Kosten für den Schlitten, eine Hightech-Produktion, belaufen sich auf einen Euro-Betrag im vierstelligen Bereich. Dazu kommen noch die Verpflegung für die Tiere und viele weitere Ausgaben. So ist Nikisch schon froh, wenn ihm Freunde und Bekannte helfen. Sein größtes Dankeschön gilt daher Tierarzt Klaus-Otto Zirkler und der Firma Thiel und Bauerfeld, die ihn tüchtig unterstützen.