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Sanierung der B 85 in Kelbra Sanierung der B 85 in Kelbra: Kostet Ausbau die Existenz?

21.03.2002, 18:10

Kelbra/MZ/sro. - Kelbra setzt auf Tourismus. Da ist doch der kommende Ausbau der Bundesstraße 85 eigentlich eine positive Nachricht. Dass dieser lang gehegte Wunschtraum nun Realität werden soll, hat am Mittwochabend die Anwohner recht zahlreich zur Versammlung in den Sachsenhof gelockt.

Neben Bürgermeister Reinhard Teschke waren Vertreter des Straßenbauamtes, des Abwasserzweckverbandes und der Wasserwerke als Ansprechpartner gekommen. Wilfried Weidling, Leiter des Straßenbauamtes, erinnerte daran, dass die Investition bereits vor drei Jahren in Gang gebracht wurde. Inzwischen liegen die kompletten Planungsunterlagen vor. "Natürlich werden die Bauarbeiten nicht ohne Belastungen für die Anwohner durchgeführt werden können", sagt Weidling.

Allerdings sind die Bauträger bemüht, die Belastungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Sprechstunden des Bauleiters sind vorgesehen, um Probleme im Anliegerverkehr zu lösen. Die Straße vom Ortsausgang Kelbra bis zur Landesgrenze nach Thüringen soll grundhaft erneuert werden, und alle Versorgungsträger ziehen gleichzeitig mit. Der erste Bauabschnitt beginnt voraussichtlich Mitte Juni und betrifft den Bereich zwischen der Mühlgrabenbrücke und dem Storkeyplatz. Bis Jahresende soll er fertig sein. Dem schließt sich der zweite Abschnitt mit dem Ausbau der Frankenhäuser und Tilledaer Straße an. Im dritten Bauabschnitt werden die beiden Brücken mit den dazwischen liegenden Straßenabschnitten vollständig erneuert. Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten im Jahre 2004 abgeschlossen sein. Jedesmal soll eine Vollsperrung für den Durchgangsverkehr erfolgen. "Das kostet uns die Existenz", sagt Frank Zimmermann vom Hotel "Sachsenhof".

Ebenso betroffen ist die wenige hundert Meter entfernte "Weidenmühle". "Wenn der Durchgangsverkehr über drei Jahre aus Kelbra herausgenommen wird, halten wir das nicht durch. Zu 50 Prozent leben wir davon", sagt er und fordert vom Stadtrat zu beschließen, dass "die Ziegelhüttenstraße für den kleinen Durchgangsverkehr als Umgehungsstraße genutzt werden kann". Das könnte problematisch werden, denn dort wird in diesem Jahr Baubeginn für ein Parkdeck sein. Trotzdem gibt Bürgermeister Teschke sein Wort: "Wir werden für eine ständige Erreichbarkeit der Gaststätten sorgen."