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Sangerhäuser Flaniermeile weist kleine Lücken auf

Von PETER LINDNER 05.04.2009, 15:54

SANGERHAUESEN/MZ. - Die Geschäfte waren herausgeputzt worden, Primeln blühten mit Osterglocken um die Wette - das Wetter passte wie bestellt und die Sangerhäuser Flaniermeile füllte sich am Samstagmorgen mit potentiellen Kunden.

Einige Geschäftsleute hatten sich allerhand einfallen lassen, um das Ambiente der Innenstadt weiter aufzupeppen und die Kunden mit besonderen Angeboten zu locken. Alle waren bestens gerüstet, um die Innenstadt aus dem langen grauen Winterschlaf zu holen. Zum innerstädtischen Flair passte ein Leierkasten-Mann, der seinem Gerät lustige Töne entlockte.

Für Bianca Stamm-Tetzel vom gleichnamigen Modegeschäft brachte der Start in den Frühling dass, was man gemeinhin von einer solchen Aktion erwartet: zufriedene Kunden und einen soliden Umsatz.

"Es waren zwar keine Massen auf der Straße", so die Modefachfrau, doch die Kunden hätten gezielt gekauft und natürlich nach Schnäppchen gesucht. Schließlich sei der Auto- und Modefrühling auch kein Kobermännchenfest. "Ich bin zufrieden".

Ebenfalls in der Göpenstraße blickte Spielwarenhändler Michael Hess nicht ganz so begeistert in die warme Frühjahrssonne. "Wir haben weniger Umsatz als im vorigen Jahr", resümierte der Sangerhäuser Geschäftsmann. Da hatte man sich etwas mehr versprochen.

Auf ihren österlichen Süßigkeiten sitzen blieb eine Händlerin, die ihren Stand weiter oben in Richtung Rathaus aufgebaut hatte - und bald wieder abbaute. "Nichts los, die Leute haben nur geguckt", sagte die Frau, die ihren Namen nicht nennen mochte. Mit dem Umsatz und dem Kundenandrang dagegen zufrieden war Anett Dauer vom Blend Store. "Die Frühjahrsmode ging gut weg", so die junge Geschäftsfrau.

Kleine Lücken in der Sangerhäuser Flaniermeile machte Familie Becker aus. "Wir hätten uns ein bisschen Musik gewünscht, ein kleines Straßencafé zum Verweilen oder etwas für die Kinder", monierte Helmut Becker. Und auch über ein umfangreicheres Angebot für die Kleingartenfreunde hätte man sich gefreut, erklärten viele Besucher. Da sei das Angebot im Vorjahr besser gewesen.

Karla Tentrup-Klein, Vorsitzende des Sangerhäuser Gewerbevereins, verwies darauf, dass man auf das Angebot der Baumärkte und Gärtnereien mit Absicht verzichtet habe. "Die Innenstadthändler sollten ihre Chance haben".

Die Bilanz des vierten Auto- und Modefrühling stellte sich aus der Sicht der Händler wie Kunden "eher als durchwachsen" dar, wie es hieß. Vielleicht lag es gerade am schönen Wetter, das viele Kleingärtner auf ihre Schollen lockte. Übrigens: Von einem Autofrühling konnte die Rede nicht sein. Einige Modelle und nichts Aufregendes, vielleicht waren die Autohändler noch auf der Leipziger Automesse.