1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Sangerhausen: Sangerhausen: Weiter Tauziehen um Schadenersatz

Sangerhausen Sangerhausen: Weiter Tauziehen um Schadenersatz

Von KARL-HEINZ KLARNER 29.11.2011, 18:47

SANGERHAUSEN/MZ. - Die Romonta Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die ehemaligen Aufsichtsräte der Wertstoffaufbereitung Edersleben (WAE), den heutigen Bundestagsabgeordneten der Partei Die Linke, Harald Koch, und den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Goldene Aue, Ernst Hofmann (CDU). Auch die in das Geschäft verwickelten Ex-Geschäftsführer der WAE und der Recycling- und Servicegesellschaft Sangerhausen, Eberhard Billich und Matthias Quandt, seien dabei mit ins Visier geraten. "Das ist derzeit in der juristischen Prüfung. Ich bin schließlich verpflichtet, Schaden vom Unternehmen abzuwenden", sagte Romonta-Geschäftsführer Gottfried-Christoph Wild am Dienstag gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung.

Das Oberlandesgericht Naumburg hat die ehemals kreiseigene Wertstoffaufbereitung Edersleben (WAE) zur Zahlung von rund 750 000 Euro Schadenersatz samt fünf Prozent Zinsen verurteilt. Das Urteil geht auf einen vor vier Jahren geschlossenen Vertrag zwischen der Wertstoffaufbereitung Edersleben und der Energie- und Verwertungszentrale Anhalt (EVZA) mit Sitz in Staßfurt zurück. Das Geschäft war offenbar nicht in vollem Umfang erfüllt worden, so dass das Landgericht Magdeburg die WAE bereits zu einer Schadenersatzzahlung von rund 700 000 Euro verurteilt hatte. Dagegen war die WAE in Berufung gegangen - ohne Erfolg.

Angesichts des aktuellen Urteils drohen somit dem Landkreis Mansfeld-Südharz als ehemaligem Eigentümer der WAE weitere Forderungen bis zu fünf Millionen Euro. Denn: 2009 war die von Insolvenz bedrohte Wertstoffaufbereitung Edersleben vom Landkreis an die Romonta Beteiligungs- und Verwaltungs GmbH verkauft worden. Landrat Dirk Schatz (CDU) hatte indes Zahlungen des Landkreises Mansfeld-Südharz ausgeschlossen und statt dessen auf die Verantwortung der seinerzeit "handelnden Personen" verwiesen.

Juristen gehen von einem langwierigen Verfahren aus. Zunächst müsste die Immunität des Bundestagsabgeordneten Koch aufgehoben werden.