Sangerhausen Sangerhausen: Neubau im «Helmepark»
SANGERHAUSEN/MZ. - "Mit dem Neubau werden wir faktisch das Gewerbegebiet abschließen", sagt Marcus Schlösser von der Wombat Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, die seit 1996 einen Teil der 65 Hektar gekauft, teils erschlossen und letztlich auch vermarktet hat.
Rund 3,5 Millionen Euro werden Schlösser zufolge in die Flächen am Riethweg 14 der Kreisstadt investiert. Neben dem Abriss der alten Baracken und ehemaligen Stallanlagen sollen für die jetzigen Mieter neue Büros und Verkaufsräume gebaut werden. Mit der Neuansiedlung des Elektronikfachmarktes Medimax, der deutschlandweit 112 Filialen betreibt, werde auch die Angebotspalette erweitert, sagt Schlösser. Der Vertrag mit dem Markt sei bereits unter Dach und Fach. Hinzu komme in dem Areal, das U-förmig gestaltet werden soll, ein Bäcker und ein Fleischer sowie Kundenparkplätze.
Für die Stadt Sangerhausen war die Entwicklung durch die Wombat ein glücklicher Umstand. "Wir hätten das gar nicht stemmen können", sagt Brigitte Franke von der Wirtschaftsförderung der Stadt mit Blick auf das Gebiet am westlichen Rand der Stadt. Allein der Ankauf der vielen kleinen Flächen der insgesamt 24 Hektar hätte Franke zufolge die Möglichkeiten der Verwaltung weit überschritten. Und so kann sich die Bilanz 19 Jahre nach dem ersten Spatenstich für das mit Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft unterstützte Projekt, sehen lassen. Rund 80 Unternehmen haben ihren Sitz in der Nachbarschaft der Südharzautobahn. Von der Ein-Mann-Firma bis hin zum Elektro- und Schaltanlagenbauer mit knapp 150 Beschäftigten. Nach Erhebungen der Stadtverwaltung haben im Helmepark mittlerweile 1 400 Frauen und Männer einen Job gefunden.
Für Marcus Schlösser ist die Entwicklung des Areals quasi jetzt Geschichte. "Wir haben noch ein paar kleine Flächen, die sind aber nicht der Rede Wert", sagt er. Der ehemalige Basketball-Bundesliga-Coach, den es im Februar 1996 nach Sangerhausen verschlagen hatte, blickt nicht ohne Stolz auf das Gebiet. "50 Millionen Euro wurden hier investiert", schätzt der 59-jährige. Zwar hatte der gelernte Kaufmann vor drei Jahren die "Wombat" an die Fahrenkamp und Gärtner Beteiligungsgesellschaft (Eigentümer der Möbelhäuser Porta und Boss) verkauft, aber aus dem geplanten Ruhestand ist dann doch nichts geworden. Noch immer arbeitet er als Berater und Repräsentant in der Firma. Was als Entwicklungsgesellschaft für den Helmepark begann, hat sich mittlerweile zu einem deutschlandweit agierenden Unternehmen entwickelt. "Wir betreuen Großhandelsprojekte unter anderem im niedersächsischen Einbeck sowie in Eisenach, Mühlhausen und Suhl", sagt Schlösser.