Sangerhausen Sangerhausen: Lehrlinge freigesprochen

SANGERHAUSEN - Für Peter Heine, Jan Zagermann, Ismajl Korbi, Sebastian Romahn und Yvonne Nitzschke begann am Freitag ein neuer Lebensabschnitt. Vor geöffneter Innungslade, brennenden Kerzen und nach drei Hammerschlägen des Obermeisters der Maler- und Lackiererinnung, Frank Grünewald, wurden sie als Lehrlinge freigesprochen und erhielten das Zeugnis und ihren Gesellenbrief im Malerhandwerk. Das geschah nach einer dreijährigen Ausbildung und nachdem sie ihre praktische Gesellenprüfung im Kolpingwerk bestanden hatten.
Als bester Lehrling des Jahrgangs wurde Peter Heine (32) besonders ausgezeichnet. Eine weitere Würdigung erhielt Ismajl Korbi, der mit Vertretern des Landesinnungsverbandes der Maler und Lackierer drei Tage in Brüssel weilte, um in der dortigen Ländervertretung Sachsen-Anhalts eine Bresche für den Meisterbrief zu schlagen.
„Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, in denen es den Handwerksmeister gibt“, berichtete Christel Borchert vom Landesinnungsverband. Ein Dankeschön ging außerdem an seinen Ausbilder den Malermeister Frank Schliebe, der die dreitägige Freistellung unterstützte. „Herr Korbi hat seine Sache richtig gut gemacht und unser Handwerk würdig vertreten“, lobte Borchert. Christine Hachmeister-Hübner, die Leiterin des Kreischulamtes, sagte: „Sie haben ein Zwischenziel auf ihrem Lebensweg erreicht. Ich hoffe, dass sie auch ihren weiteren Weg im Landkreis finden. Wir brauchen junge Leute.“
Ines Storch, Leiterin der Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz, machte den Anwesenden Mut, als sie sagte: „Handwerk hat goldenen Boden - das Sprichwort gilt auch heute noch.“
An die Junggesellin und die Junggesellen gewandt, mahnte sie: „Vergessen Sie nicht, sich weiter zu bilden. Wissen veraltet sehr schnell. Neue Materialien, aber auch das Wiederentdecken alter Arbeitstechniken, machen es nötig, auch künftig, immer auf dem Laufenden zu bleiben.“
Das wissen vor allem die alten Handwerksmeister, die diesmal aus ganz besonderem Grund mit eingeladen worden waren.
Frank Grünewald erinnerte in seiner Rede nämlich an die Neugründung der Maler- und Lackiererinnungen in der Region im Jahr 1990. Viele der Urgesteine dieser Innungsgründungen waren seiner Einladung zur Freisprechung gefolgt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde ihr Engagement um das Malerhandwerk, speziell um die Ausbildung junger Menschen gewürdigt. Wurde doch in den vergangenen 25 Jahren in allen drei Innungen rund 1 000 jungen Leuten eine Grundlage für ihren Beruf gegeben.
Vielleicht gibt es unter den Junggesellen einen zukünftigen Meister? Dann wäre auch der Fortbestand der Maler- und Lackiererinnung im Landkreis Mansfeld-Südharz gesichert. (mz)
