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Riesenrad dreht seine Runden

Von Susanne Bernstein 13.01.2008, 15:23

Holdenstedt/MZ. - "Das Riesenrad ist etwa aus den 50er Jahren", schätzt der 87-jährige Holdenstedter. Ganz genau weiß es der Märklin-Fan nicht. Denn das Wunderrad ist erst vor gut drei Jahren in den Buschsen Familienbesitz übergegangen.

Dass das Wunderrad tatsächlich in den 50er Jahren gebaut wurde, bestätigt Roland Gäugele, Pressesprecher der Firma Märklin. Gäugele: "Das Rad wurde ausschließlich an Händler als Ausstellungsstück geliefert." Ein Exemplar des Riesenrades habe laut Firmensprecher bei einer Auktion vor zwei Jahren einen Wert von 1 500 Euro erzielt. Und die Lok, die das Rad antreibt, ist mit 5,27 Millionen verkauften Exemplaren die bis heute am meisten verkaufte Lok der Traditionsfirma. Buschs Sohn, Horst-Dieter Busch, hat das Rad im baden-württembergischen Kehl auf einem Dachboden entdeckt. Der Elektriker, der dort von seiner Arbeit aus zu tun hatte, wusste sofort, dass das verrostete und verdreckte Rad ein ganz besonderes Stück ist. "Das Rad wäre verschrottet worden, da habe ich es mitgenommen", sagt Horst-Dieter Busch.

Gut drei Jahre stand das Riesenspielzeug in Buschs Keller. Im vergangenen Dezember hat der Elektriker sich dann während seines Urlaubs an die Restaurierung des metallenen Rades gemacht. Auf der Suche nach der Bauanleitung wandten sich die Buschs an die im baden-württembergischen Göppingen sitzende Firma. "Dort konnte man uns nicht weiterhelfen", erzählt Busch-Junior. Wieder fahrbar hat der 47-Jährige das Spielzeug trotzdem bekommen. Neu ist allein eine digitale Stromsteuerung und die Tenderlok. "Ursprünglich war das Rad mit bunten Lampen beleuchtet", erzählt der Elektriker.

Die Leidenschaft für die kniffeligen Märklin Baukästen hat sich bei den Buschs seit vielen Generationen "vererbt". So hat der heute 87-jährige Senior seinen ersten Märklin Baukasten Weihnachten 1927 von seinem Vater geschenkt bekommen. Sechs Metallbaukästen der Traditionsfirma sind seither im Familienbesitz und werden Generation für Generation weiter gegeben. Viele Stunden hat Vater Heinz Busch mit seinen Söhnen zugebracht, die metallenen Einzelteile, beispielsweise für einen Turmdrehkran, zusammenzusetzen.