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Reformationstag in Allstedt Reformationstag in Allstedt: Radiogottesdienst in der St. Johanniskirche

Von Beate Thomashausen 29.10.2016, 14:00
Die St.-Johannis-Kirche in Allstedt
Die St.-Johannis-Kirche in Allstedt Maik Schumann

Allstedt - Zum Reformationstag, am Montag, 31. Oktober, überträgt der Radiosender „mdr Kultur“ den Gottesdienst aus der Allstedter Johanniskirche live im Radio.

Allstedt ist ein wichitger Ort der Reformation: Hier lebte und wirkte Thomas Müntzer

Der Ort Allstedt ist nicht von ungefähr gewählt, ist doch die Johanniskirche ein authentischer Ort der Reformation. Thomas Müntzer predigte 1524 dort. Seine Gottesdienste waren wie eine kleine Revolution, denn noch vor Martin Luther hielt er einen ganzen Gottesdienst in deutscher Sprache. Das heißt, er hielt nicht nur die Predigt auf deutsch, so dass jeder sie verstehen konnte, sondern übertrug die gesamte Lithurgie in deutsche Sprache. Jeder war somit von Anfang an mit einbezogen, konnte mitsingen und mitbeten.

Heute ist das ganz selbst verständlich. Damals war es unerhört und neu. Hunderte, wenn nicht gar Tausende Menschen strömten zu seinen Gottesdiensten. Wer live beim Radiogottesdienst in Allstedt mit dabei sein möchte, sollte auf jeden Fall vor 9.30 Uhr in den Kirchenbänken Platz genommen haben, denn danach beginnen die Tonproben, war aus der Suptur Bad Frankenhausen zu erfahren.

Die Predigt an diesem höchsten evangelischen Feiertag halten Alf Christophersen von der Evangelischen Akademie Wittenberg und Ulrike Greim, Rundfunkbeauftragte der Landeskirche. An der Orgel spielt Kreiskantor Andreas Fauß aus Bad Frankenhausen. Der Allstedter Pfarrer Martin Weber wird eine Fürbitte sprechen. Im Nachgang werden noch Hörertelefone geschaltet sein, um zum Beispiel Fragen an Christophersen und Greim stellen zu können.

Burg und Schloss Allstedt zeigt „Thomas Müntzer-Ausstellung“

Übrigens: Wer mehr über den Reformator Thomas Müntzer erfahren möchte, ist natürlich in Allstedt genau an der richtigen Adresse. In der Ausstellung „1523 - Thomas Müntzer. Ein Knecht Gottes“ im Museum auf Burg und Schloss Allstedt, wird das Wirken des Geistlichen und Reformators Müntzer auf zeitgemäße Weise betrachtet. Dort erfährt man etwas darüber, was genau Müntzer an den Gottesdiensten änderte und wie tiefgreifend dies tatsächlich für die damalige Zeit gewesen sein muss. Auch wird beleuchtet, wie die Menschen seiner Zeit, aber auch nachfolgende Generationen Müntzer gesehen und seine Arbeit eingeschätzt haben.

Auch auf Burg und Schloss Allstedt: „Luthers Land und Müntzers Heimat“

Neu eröffnet wurde im Allstedter Museum eine Ausstellung des Malers und Grafikers Ingolf Zeise unter der Überschrift „Luthers Land und Müntzers Heimat“. Die Bilder zeigen Fördertürme, die Halden, die Rosenkönigin, die Himmelsscheibe, die ehemalige Landesbischöfin Margot Käßmann und natürlich die Reformationsgeschichte der Region, Thomas Müntzer und Bauernkrieg.

Wer möchte, kann zum Reformationstag auch den Wigbertiturm in Allstedt erkunden. Erstmalig ist dieses Wahrzeichen der Stadt der Öffentlichkeit zugänglich und zwar von 14 Uhr bis 17 Uhr. Wie von Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) zu erfahren war, soll der Wigbertiturm jetzt an jedem ersten Sonntag der Monats geöffnet sein. (mz)

Das Museum auf Burg und Schloss Allstedt ist am Reformationstag von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Ab dem 1. November bis zum 31. März gelten dann die Winteröffnungszeiten: dienstags bis freitags jeweils von 10 Uhr bis 16.30 Uhr geöffnet, samstags und sonntags jeweils von 13 bis 17 Uhr.