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Purpur-Knabenkraut Purpur-Knabenkraut: Zierde auf Streuobstwiesen

Von HEINZ NOACK 03.06.2013, 16:44
Das Purpur-Knabenkraut
Das Purpur-Knabenkraut HNO Lizenz

Kaum übersehbar recken sich derzeit auf Streuobstwiesen und an Waldrändern purpurfarbene Blütenschöpfe weit aus dem Gras empor. Es ist die Orchidee des Jahres, das Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), die auch am Südharzrand heimisch ist.

Bis zu 70 Zentimeter Höhe können die einzelnen Pflanzen erreichen.

„Die Blüte fällt in diesem Jahr überaus reichlich aus“, sagt Armin Hoch, Botaniker im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz. „Möglicherweise hängt es mit dem Wetter zusammen, liegt aber auch an der guten Pflege der Streuobstwiesen durch die Eigentümer oder Schäfer. Ich freue mich über jeden neu entdeckten Standort.“ Er ermittelt die Anzahl der Exemplare und trägt die Standorte in Karten ein.

Besonders im Bereich des Gipskarstrückens zwischen Rottleberode und Pölsfeld bildet die Orchidee größere zusammenhängende Bestände. Dabei meidet die Pflanze saure Böden und bevorzugt trockene, warme Standorte in Kalk- und Zechsteingebieten. Sie wächst gern im Halbschatten. Die prächtige Blütenhülle besteht aus einem dunkelpurpur gefärbten Helm und einer mit purpurnen Punkten besetzten weißen Lippe.

Wer bereits an einer botanischen Wanderung mit Armin Hoch teilgenommen hat, weiß wie wichtig der Schutz und die Erhaltung der Orchideenbestände sind. Sie sind sozusagen die Edelsteine in der Pflanzenwelt und erfreuen viele Wanderer mit ihrer Blütenpracht. Aber es bedarf viel Aufklärung, damit die Pflanzen nicht ausgegraben und in den eigenen Garten gepflanzt werden. „Dort haben sie sowieso keine Überlebenschance“, sagte Hoch. „Jede Orchidee lebt mit einem Pilz zusammen, den kann man nicht mit umsetzen. Liebhaber sollen sich besser für Pflanzen vom Baumarkt entscheiden.“ Der Titel „Orchidee des Jahres 2013“ für das Purpur-Knabenkraut wurde von den Arbeitskreisen „Heimische Orchideen“ festgelegt.