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Preiserhöhung Preiserhöhung: Besucher müssen ab Mai mehr Eintritt im Rosarium zahlen

Von Joel Stubert 14.10.2017, 13:00
Erstmals seit vier Jahren wird der Eintritt im Rosarium erhöht.
Erstmals seit vier Jahren wird der Eintritt im Rosarium erhöht. Archiv/Schumann

Sangerhausen - Preiserhöhungen sind nie schön. Das gibt Uwe Schmidt, Chef der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, auch zu. „Ich als Kunde, der ich ja auch bin, sehe Preiserhöhungen auch skeptisch.“ Und dennoch wird der Eintritt ins Rosarium ab kommendem Jahr teurer.

Erwachsene zahlen für das Einzelticket künftig 2,50 Euro mehr

Einzeltickets kosten in der Hauptsaison für Erwachsene statt zehn Euro nun 12,50 Euro, in der Nebensaison sechs statt fünf Euro. Schmidt begründet das mit höheren Kosten und besseren Angeboten. Weiterbildungen des Personals, Mindestlohn und verschiedene Zertifizierungen, die zum Beispiel die Barrierefreiheit betreffen, nennt Schmidt als konkrete Ursachen für die Erhöhung. Es ist die erste seit vier Jahren.

Diese Nachricht stößt bei Besuchern des Rosariums erwartungsgemäß auf weniger Gegenliebe. „Ich finde es zu teuer. Bei Veranstaltungen finde ich den Preis noch in Ordnung, aber wenn man überlegt: Als Familie ins Rosarium zu gehen, das ist zu teuer“, sagt Marita Aderhold. Sie selbst war zuletzt vor drei Jahren dort. „Ja, es ist sehr schön dort, aber wenn man dann noch etwas trinkt oder isst, läppert es sich schnell zusammen.“

Besucher sehen die Preiserhöhung im Rosarium eher skeptisch

Auch Susanne Siebenhüner-Knauer sei „eher skeptisch wegen der Preiserhöhung, weil es nun schwerer wird für die Menschen, sich das zu leisten“. Einmal im Jahr gehe sie hin, sagt sie. „Es ist für die Einheimischen eher Luxus, ins Rosarium zu gehen.“ Ansprechend findet sie die Rosen und die Anlage schon. „Auch die Kombi-Tickets und die Partnerschaften mit anderen Einrichtungen wie Kitas sind sehr gut“, sagt sie.

Genau dort will auch der Chef der Rosenstadt GmbH, Uwe Schmidt, ansetzen. „Wir haben unser Angebot noch einmal überdacht.“ Eine Jahreskarte, die ab nächstem Jahr um zehn Euro auf 50 erhöht wird, berechtigt zum Eintritt zu den großen Veranstaltungen im Rosarium: den beiden Tagen des Berg- und Rosenfestes und der Nacht der 1.000 Lichter. Hinzu kämen noch 50 Prozent Rabatt auf den Eintritt in den Schacht in Wettelrode.

Einige Sangerhäuser fürchten, sich den Besuch  des Rosariums nicht mehr so oft leisten zu können

Diese Erhöhung führe dazu, dass sich der Gast die Angebotspalette des Rosariums zu Gemüte führe, so Schmidt. Und da sieht er sich gut gerüstet. „Der Kunde muss dafür sensibilisiert werden“, sagt Schmidt. Freilich, Beifallsbekundungen könne er nicht erwarten, weiß auch Schmidt. „Aber man sollte in der Sache genau schauen.“

Wenn das Geld an die Arbeiter und Gärtner geht, sagt Lieselotte Richter, „habe ich damit kein Problem“. „Aber ich denke, dass es nur an die Großen geht und deswegen finde ich das eigentlich nicht gut“, sagt sie. „Ich muss auch mit meinem Geld zurechtkommen.“

Bisher sei es immer möglich gewesen, mindestens einmal im Jahr ins Rosarium zu gehen. Nun weiß sie es noch nicht genau. „Ich muss auch mit meinem Geld auskommen. Die Rente erhöht sich zwar, aber durch steigende Nebenkosten und andere Sachen, die teurer werden, ist davon nichts zu spüren“, wendet sie ein. „Es ist schade, dass das dann zulasten der Kultur geht.“

Genießerkarte für 25 Euro im Jahr ist eine Alternative

Eine Frau, die anonym bleiben möchte, bemängelt: „Einmal im Jahr gehe ich ins Rosarium. Ich werde da auch weiter hingehen, auch wenn es teurer wird. Einmal im Jahr kann man es sich leisten.“ Schade finde sie nur, dass das Café nicht kostenlos zugänglich ist, sondern man dafür auch Eintritt bezahlen muss.

Dafür hat Uwe Schmidt einen Vorschlag parat. „Durch die Genießerkarte kann man für 25 Euro das ganze Jahr in den Park, nur nicht bei den Sonderveranstaltungen“, sagt er. Dabei sei dann der Zugang zum Café gewährt. Wem das alles noch zu teuer ist, der muss bald zuschlagen - vom 1. November bis 30. April ist das Rosarium ohnehin kostenlos. (mz)