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Pflegeeltern Pflegeeltern: «Elli kam als Baby zu uns»

Von Frieder Fahnert 03.10.2003, 16:35

Eisleben/MZ. - Bestürzung herrscht nach wie vor auch im Jugendamt, das für die Vermittlung von Pflegekindern zuständig ist. "So tragisch der Fall ist, darf aber nicht der Eindruck entstehen, dass Kinder in Pflegefamilien besonders gefährdet sind", sagt Sozialdezernent Wolfgang Haase. Normalerweise würden die Kinder von den Pflegeeltern liebevoll betreut.

Ein Beispiel dafür sei die Familie Kulke. Michael und Sabine, beide 41 Jahre alt, haben selbst vier Kinder. Das Jüngste ist sechs, das Älteste 23 Jahre alt. Hinzu kommt noch die kleine Elli, ein Jahr und fünf Monate alt. Und sie sei voll integriert. "Wenige Tage nach ihrer Geburt kam Elli als Pflegekind in unsere Familie", erzählt Frau Kulke. Ihr Mann arbeitet als Hufschmied, sie selbst ist Hausfrau. "Ich bin unheimlich gern mit Kindern zusammen." Deshalb habe sich die Familie entschlossen, Pflegekinder aufzunehmen. Seit 1999 waren bereits zehn Kinder bei den Kulkes in Kurzzeitpflege. Platz habe die Familie in ihrem Haus genug, um drei Pflegekinder gleichzeitig aufzunehmen. "Es geht nicht allen Kindern so gut wie unseren eigenen." Auch das sei ein Grund gewesen, Kinder bei sich aufzunehmen und ihnen Geborgenheit und Liebe entgegenzubringen.

Nachvollziehen könne sie das nicht, was in Hedersleben passiert ist. Sicher gebe es Kinder, die Schwierigkeiten bereiten. Wenn man sich partout überfordert fühle, könne man sich ja mit dem Jugendamt in Verbindung setzen und notfalls die Pflegschaft aufheben.