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Pegel Stolberg Pegel Stolberg: Dritthöchster Wasserstand der Thyra der je gemessen wurde

Von Frank Schedwill 04.01.2018, 19:37
Fast randvoll: So viel Wasser führt die Thyra in Stolberg selten.
Fast randvoll: So viel Wasser führt die Thyra in Stolberg selten. Frank Schedwill

Stolberg - Aufatmen in Stolberg: Nach der Schneeschmelze im Harz und den ergiebigen Regenfällen des Sturmtiefs „Burglind“ sinken die Wasserstände der Thyra und ihrer Zuflussbäche langsam wieder. Die Thyra hatte am Mittwochabend bereits die Alarmstufe 2 (85 Zentimeter) erreicht. Bis zum frühen Morgen stieg der Pegel auf 96 Zentimeter, ging danach aber wieder zurück.

Das Amt für Brand und Katastrophenschutz des Landkreises warnte am Mittag per Handy-App Biwapp vor Aquaplaning auf der Kreisstraße 2354 zwischen Rottleberode und Stolberg, da die Thyra aufgrund des Hochwassers über die Ufer getreten sei. Die Straße blieb nach den Worten von Kreissprecher Uwe Gajowski aber befahrbar.

Laut der Stolberger Feuerwehr war auch nicht die Thyra über die Ufer getreten, sondern nahe des Zolls hatte sich aufgrund eines verstopften Durchlasses eine größere Wasserfläche auf den Fahrbahnen gebildet. Auch im direkten Stadtgebiet gab es aufgrund verstopfter Kanalisationsrohre Probleme mit Wasser, das an mehreren Stellen auf die Straßen lief. Betroffen davon war unter anderem die Straße in Richtung Hainfeld am Ortseingang Richtung Rottleberode, wo das Wasser regelrecht ins Tal hinab schoss.

Laut Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) waren die 96 Zentimeter der dritthöchste Wasserstand, der je in Stolberg gemessen wurde. Lediglich am 29. September 2007 und am 21. Januar 2008 hatte es mit jeweils 120 Zentimetern höhere Thyra-Pegel gegeben. Kein Wunder, dass viele Einwohner des Harzstädtchens besorgt auf die Wasserstände von Lude und Schmaler Lude schauten, die mitten in Stolberg zur Thyra zusammenfließen. An der Hintergasse fehlten der Thyra am Morgen nur wenige Zentimeter bis zur Oberkante des gemauerten Bachlaufs. Nach den Worten von Stolbergs Wehrleiter Hans-Jürgen Metzner besteht aber für den Ort keine große Gefahr, sofern der Wasserstand am Pegel nicht über 1,20 Meter ansteigt. „Ab dann wird es wirklich kritisch“, sagte er.

Der Landesbetrieb rechnet in den nächsten Tagen mit einer Entspannung der Situation in Stolberg: „Erneute Niederschläge können bis Freitag aber zur Verzögerung des Rückgangs beziehungsweise zu einem geringen Wiederanstieg bis in den Bereich der Alarmstufe 2 führen“ sagte Frank Goreczka vom LHW.

Auch die Helme führt im Sangerhäuser Raum derzeit deutlich mehr Wasser als sonst. Aufgrund der starken Zuflüsse in den Stausee Kelbra wurde am Donnerstagvormittag entschieden, aus der Talsperre verstärkt Wasser in den Fluss abzugeben. Der Wasserstand am Pegel Bennungen erhöhte sich deshalb auf 1,40 Meer. Damit herrscht dort Alarmstufe 1.

Ebenso gibt es an der Wipper bei Wippra Hochwasser. Dort wird ein Anstieg des Pegels bis zur Alarmstufe zwei (130 Zentimeter) erwartet. (mz)