Partnerschaft Partnerschaft: Thüringer Breitunger bei Breitungern im Südharz
Breitungen/MZ/sro. - "Breitungen ist ein kleines verträumtes Dörfchen", sagte Detlef Lay, der Vorsitzende des Vereins "Breitunger Bürgerfreunde" aus Breitungen / Werra in Thüringen. Er selbst besuchte den kleinen namensgleichen Ort am Südharzrand am Sonntag zum ersten Mal. "Bisher wusste ich nur, dass euer Breitungen einst die dufte Postleitzahl 4711 hatte", sagt er zu Töns Köbe, dem Vorsitzenden des Breitunger Heimatvereines.
Viel anders ging es den mitreisenden Vereinsmitgliedern und Freunden auch nicht. Aber die Bürger aus den Orten mit dem gleichen Namen haben sich sofort gut verstanden. Im Bereich des Waldbades der 550 Einwohner großen Gemeinde wurde das erste Treffen fröhlich gefeiert.
Seit 1992 gibt es den Verein Bürgerfreunde in der über 5 000 Einwohner zählenden Gemeinde Breitungen / Werra im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die 40 Vereinsmitglieder haben sich die "Förderung der Menschlichkeit" auf die Fahne geschrieben. Das vertreten sie in ihrem Heimatort auch politisch, sogar mit drei Sitzen im Gemeinderat. Warum sollten sie es dann nicht auch bei diesem Treffen zelebrieren? Ohne Scheu kontaktieren sie die Südharzer Breitunger und alle Gäste, die ins Badgelände kamen. "Man muss eben immer einen Schritt aufeinander zugehen", ist einer ihrer Leitsätze.
Deshalb kam der erste Kontakt auch über Ernst Luther zustande. Im Frühjahr fragte er im hiesigen Breitungen wegen eines Treffens an. Nun waren der Breitunger Heimatverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Sportverein gefragt, das Treffen vorzubereiten. Mit den Jagdhornbläsern aus Rosperwenda, der Tanzgruppe des Heimatvereines und den "Freunden der Kastelruther Spatzen" aus Großleinungen trugen die hiesigen Breitunger zum abwechslungsreichen Nachmittagsprogramm bei.
Aber auch die thüringischen Breitunger sorgten mit ihren "Breitunger Burgsängern" für Stimmung. Außerdem hatten sie die echten Thüringer Bratwürste mitgebracht. Jürgen Fleischer, Marketingchef der Wurst- und Fleischwaren Schmalkalden GmbH, stand selbst am Grill. Zum Würstchen gab's für die Südharzer auch noch das Firmenmaskottchen.
Ulrich Bloßfeld, der stellvertretende Bürgermeister, freut sich schon auf das kommende Wiedersehen in knapp zwei Wochen: "Dann feiert unser Breitungen das dritte Räuberfest. Dazu sind die Breitunger aus Thüringen natürlich herzlich eingeladen. Irgendwann fahren wir zum Gegenbesuch." Dass es das thüringische Breitungen gibt, wussten sie schon lange. Wie Ulrich Bloßfeld berichtet, kommen des öfteren Transporter nach Breitungen, die eigentlich nach Breitungen an der Werra wollen. Auch ein Ausflug der Freiwilligen Feuerwehr zur Partnerwehr nach Langenhausen musste einst verschoben werden, weil ein Reiseunternehmen den Bus nach Breitungen / Werra schickte. Da war er natürlich im falschen Ort.