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Abenteuer Selbstständigkeit Oberröblingen: Firma "Skmed" betreut Kunden aus ganz Deutschland

Von Karl-Heinz Klarner 21.06.2017, 08:40
Skmed-Mitarbeiter Chris Hesse überprüft vor dem Verkauf einen Elektroscooter.
Skmed-Mitarbeiter Chris Hesse überprüft vor dem Verkauf einen Elektroscooter. Maik Schumann

Oberröblingen - Joachim Knabe lacht angesichts der Frage, wie er denn seinen Start ins Unternehmerleben in Erinnerung hat. „Das war schon recht abenteuerlich“, sagt der diplomierte Medizintechniker, der heute im Sangerhäuser Ortsteil Oberröblingen unter dem Namen „Skmed“ einen Handel für Medizintechnik und ein Sanitätshaus betreibt.

Job an den Nagel gehangen

Knabe hatte seinen Job im Sangerhäuser Krankenhaus 1991 an den Nagel gehangen und bei einer Firma für Medizintechnik aus den alten Ländern angefangen. „Die hatten mich mit einem guten Gehalt und einem Dienstwagen eingekauft. Doch die wollten hier nur die Leute abzocken“, erinnert sich der 58-Jährige. Nach einem Dreivierteljahr und „einigen schmerzlichen Erfahrungen“ kündigte der Sangerhäuser wieder und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit.

Die Wiege des Unternehmens liegt in zwei Städten. „Wir hatten die Firma in Sangerhausen angemeldet, während Büro und Lager in einer Wohnung in Artern untergebracht waren“, erzählt Knabe von den Anfängen. Zusammen mit einem Partner und einer Angestellten fing er im Juni 1992 an, das Schicksal in die eigenen Händen zu nehmen. „Die Ware stapelte sich überall in der Wohnung, wir haben teilweise auf dem Fußboden die Rechnungen geschrieben“, beschreibt Knabe die Gründerzeit und blickt dabei etwas versonnen auf seinen großen Schreibtisch mit Computerbildschirm.

Schnell wurde klar, dass der Platz nicht reicht. Neue Räume wurden in der Sangerhäuser Bahnhofstraße bezogen, später ging es in den Darrweg. Seit rund zehn Jahren ist die Firma jetzt in Oberröblingen präsent. Seit einem Vierteljahrhundert berät und beliefert das aktuell acht Mann starke Unternehmen niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und private Kunden mit Technik und Hilfsmitteln. Vor allem Allgemeinmediziner, Chirurgen und Internisten zählen zur Kundschaft. Wenn man so will, gibt es in Oberröblingen von der Büroklammer bis zum Elektrokardiogramm (EKG) zur Aufzeichnung der Herz-Aktivitäten die komplette Praxiseinrichtung.

Kunden in ganz Deutschland

Zu Knabes Kunden zählen unter anderem Krankenhäuser in ganz Deutschland, darunter das weltgrößte Knochentransplantationszentrum in Köln. Selbst ins ehemals russische Tadschikistan haben die Oberröblinger gebrauchte Medizintechnik geliefert. „Die wollten keine chinesische Technik, sondern Geräte aus Deutschland“, berichtet Knabe. Aber die Lieferung blieb eine Ausnahme.

Zwölf Lehrlinge ausgebildet

Die Firma war vor 25 Jahren mit einem Jahresumsatz von rund 700 000 Euro gestartet. In Spitzenjahren lag der bei rund zwei Millionen Euro. Und darauf ist Knabe besonders stolz: Zwölf Lehrlinge hat „Skmed“ in den zurückliegenden Jahren ausgebildet. Fast alle seien noch in der Branche tätig. Mittlerweile widmet sich die Firma auch dem Thema Weiterbildung ihrer Kunden. So sei eine Akademie im Aufbau, die Seminare zu medizinischen Themen anbietet, berichtet der 58-Jährige.

Selbst die Firmenübergabe hat der Unternehmer bereits heute im Blick. Der Nachfolger soll dann aus den eigenen Reihen kommen. Bis zum 30-jährigen Jubiläum will Knabe noch an der Spitze stehen.

„Dann mache ich nur noch das, was mir Spaß macht“, hat der Sangerhäuser für sich entschieden.

Tag der offenen Tür

Mit einem Tag der offenen Tür am kommenden Donnerstag will die Firma „Skmed“ in Oberröblingen ihren 25. Geburtstag feiern. In den Vormittagsstunden können sich Interessierte über die Angebote, darunter Treppenlifte und Elektroscooter, informieren. Am Nachmittag trifft sich das Team mit Partnern.

(mz)