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Naturschutz an der Helme Naturschutz an der Helme: Neuer Flachwasserbereich für Jungfische

Von Steffi Rohland 07.01.2004, 20:59

Riethnordhausen/MZ. - Binnen einer Woche war das dafür gepachtete Kirchenland von der Firma Klaus Gebhardt aus Ringleben ausgehoben und befestigt, so dass das entstandene Becken als Flachwasserzone geflutet werden konnte.

Lutz Seeber und Lothar Buttstedt von der Ökologiestation Sangerhausen sind zufrieden. Der Verein hat als Auftraggeber die notwendigen Fördermittel von 20 000 Euro von der Oberen Fischereibehörde organisiert. Buttstedt bedankte sich "bei allen, die das Projekt stets unterstützten, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW), bzw. als Entscheidungsträger die Genehmigungsverfahren recht unbürokratisch führten". Er erläuterte: "Ziel ist es, den natürlichen Jungfischaufwuchs im Gewässer zu fördern.

Der Bereich soll von den vorkommenden Fischarten als Laichplätze und von der Fischbrut als Aufenthaltszone genutzt werden." Gern gesehen sind "Elritze" und "Hasel". Das sind so genannte Wirtsfische für die hier vorkommenden Muschelarten. Besonders wichtig ist dabei die Erhaltung der Bachmuschel. Das hiesige Vorkommen, dieser europaweit vom Aussterben bedrohten Tierart, ist das letzte in Sachsen-Anhalt. Langjährige Untersuchungen ergaben, dass der hiesige Bestand an Muscheln zum Überaltern neigt und sich wegen fehlender Wirtsfische kaum fortpflanzen kann.

Welchen Nutzen die Flachwasserzone bringt, wird der Gewässerökologe Dr. Guntram Ebel, vereidigter Sachverständiger für Fischereiwesen und Gewässerschutz, kontrollieren. "Auf alle Fälle werden schon bald die reichlich vorkommenden Amphibien und Libellen das Gewässer für sich erobern", so die Experten.