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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Kühleis vom Vorwerkteich

Von Beate LIndner 20.09.2012, 15:19

Sangerhausen/MZ. - Für die Leser war das weniger eine harte Nuss und so machten sich viele daran, wichtige Gebäude, die darauf zu sehen sind, auszumachen. Achim Duttke aus Gonna hat sich sogar die Arbeit gemacht und das Foto beschriftet und stellt es den MZ-Lesern sozusagen zur Orientierung zur Verfügung. Einer, der sich in Allstedt und in der Geschichte von Allstedt richtig auskennt ist Rudi Stöckel aus Einzingen. Er stammt aus Wolferstedt und ist einst in Allstedt zur Schule gegangen. Er schreibt unter anderem: "Im Vordergrund links ist die um 1855 erbaute Zuckerfabrik zu sehen, die bis zu Beginn des 2. Weltkrieges gearbeitet hat. Die Fabrik ist von der damaligen Mansfeld AG übernommen und zur Rüstungsproduktion genutzt worden. Für die Zuckerrübenbauer wurde eine Annahmestelle eingerichtet und die Zuckerrüben wurden in Waggons verladen und in die Zuckerfabrik Oberröblingen zur Verarbeitung gebracht. Etwa 1940 war in der Allstedter Zeitung eine Meldung zu lesen, dass der Fabrikschornstein gesprengt werden sollte. Viele Neugierige hatten sich zum Termin eingefunden. Es war jedoch ein Aprilscherz. In späteren Jahren wurde es dann Realität. Zu sehen ist auch der Allstedter Teich. Im Winter war er zur Eisgewinnung genutzt. Ich erinnere mich, dass noch in den Vorkriegsjahren und Kriegsjahren bei starken Wintern Eisschollen gebrochen wurden. Von Bauarbeitern wurden mit Eissägen große Schollen geschnitten, dann an Land gezogen und zerkleinert aufgeladen. Im Eiskeller wurde das Eis gelagert. Das Eis wurde gebraucht, um im Sommer in den großen Eisschränken der Gaststätten das Bier zu kühlen. So hat man sich damals auch ohne Kühlschrank geholfen, den Gästen ein kühles Bier zu servieren."

Emsig in der Allstedter Chronik recherchiert hat auch wieder Horst Ramm aus Riestedt und unter anderem herausgefunden: "Im Stadtgebiet verlaufen zwei Flüsse, die kleinere Rhone, die aus dem Hornburger Sattel kommt und die größere Helme. Allstedt hat als altthüringisches Dorf schon im 5. / 6. Jahrhundert existiert. In einem zwischen 881 und 899 entstandenem Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Allstedt als zehnpflichtiger Ort Allstedt im Friesenfeld genannt. Heinrich I unterschrieb im Jahre 935 in Allstedt eine Urkunde, Allstedt wurde Königshof, später Kaiserpfalz. Um 1200 wurde die Wigberti-Kirche als Steinbau neu errichtet. 1568 wird eine neue Schule erwähnt. Im Jahre 1851 entsteht eine Zuckerfabrik, 1885 wird die Malzfabrik gebaut und 1890 wird ein Metallwerk erwähnt. 1884 erfolgt der Anschluss ans Eisenbahnnetz (Strecke Oberröblingen - Allstedt)." Ebenfalls sehr tief in die Geschichte eingedrungen ist Karin Tobihn aus Oberröblingen: "Dort wird Geschichte ganz groß geschrieben, denn von 1523 bis 1524 war es die Wirkungsstätte von Thomas Müntzer. Er versuchte hier als Prediger an der Sankt-Johannes-Kirche eine wirkliche Volksreformation zu schaffen. Erst in Allstedt bildeten sich seine revolutionären Ideen heraus. Im Allstedter Schlosskomplex befindet sich ein Museum, in dem sein Wirken während seines Aufenthaltes gewürdigt wird. Kernstück des Museums ist die Kapelle, in der Thomas Müntzer am 13. Juli 1524 seine Fürstenpredigt hielt."

Genau hingeschaut hat unter anderem auch Irmhild Gothe und unter anderem den Wigbertiturm erkannt, in dem "vor 60 Jahren mein Schwager Harald das Licht der Welt erblickte". Käte Moritz hat sich ebenfalls "durch das Bild" gearbeitet. Unter anderem schreibt sie: "Rechts im Bild sieht man das Freibad, was 1932 den Badebetrieb aufnahm. Dann fällt der Blick auf dem Vorwerksteich, welcher idyllisch liegt. Es gibt schöne Wanderwege entlang der Rohne, die wir auch selbst nutzten, wenn wir mal dem Schloss ein Besuch abstatten. Auch die Stadtmühle ist bekannt, denn jedes Jahr zu Pfingsten kann man sie besichtigen und Mehl frisch gemahlen erwerben, es sind viele Stände da zu sehen. Wir nutzten das auch und radelten dort rüber. War immer schön.

Die richtige Lösung hatten auch: R onald Unger, Siegfried Oertel, Doris Wilhelm, Rudolf Michel, D. Kuhn, Hans-Joachim Kuhnt, H. Seidel, Else Balla, Christa Schulze, Anne-Sophie Baß, Karl-Heinz Falkner, Angela von Trebra, M. Haase, Armin Matzke, Diana Finke, Horst Kundlatsch, Richard Heller, Christa Brötzmann, Sabine Schmidt, Kerstin Becker-Zunkel, Uta Probst, Nico Oklitz, Ilse Krüger, Fritz Gebhardt, Toni Schierbaum, Michael Krüger, Ottomar Hundt, Rainald Klette, Günter Burghardt und Lutz Reinboth .

Die Gewinnerin in dieser Woche heißt Marlies Peter aus Wallhausen. Für sie liegen 15 Euro in der Redaktion bereit. Herzlichen Glückwunsch. Und wir bleiben in Allstedt. Beziehungsweise in einem Ortsteil. Dort entstand das nächste Rätselfoto. Was zeigt es? Einsendeschluss ist diesmal der 26. September.