MZ-Rätselfoto aus Sangerhausen MZ-Rätselfoto aus Sangerhausen: Nicht eben jeder Block

Sangerhausen - Getreu dem Motto „Warum einfach, wenn es auch schwer geht?“, brachten wir unsere Leser in der vergangenen Woche fast zum Verzweifeln. Denn Wohnblöcke, wie der auf dem Foto, gibt es doch einige in Sangerhausen. Doch gesucht war nur die Ostsiedlung. Um genauer zu sein, die Genossenschaftsstraße. Das Bild stellte uns Klaus Winterfeld zur Verfügung.
So kam es, wie es kommen musste und die Leser zogen kreuz und quer durch die Kreisstadt, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Auch Käte Moritz lief sämtliche Siedlungen in Sangerhausen ab, bis sie in der Ostsiedlung landete: „Sicher haben die Einwohner dieser Blöcke eine kleine Parzelle bekommen, um Gemüsebeete anzulegen. Als ich zu DDR-Zeiten dort mal einen Besuch bei einer Arbeitskollegin machte, fand ich es schön. Es war wie ein Innenhof. Dort konnte man sich erholen.“
Horst Ramm hat sich in der Chronik des „Genossenschaftlichen Wohnens“ informiert und schreibt uns daraus: „Aufgrund eines Hinweises war es möglich, das Fotorätsel zu erkennen. Es war schwierig, weil die Aufnahme des Bildes von der Rückseite erfolgte. Damals war es der ’Grüne Weg’ und wurde dann später aufgrund eines Beschlusses der Stadtverwaltung vom Oktober 1920 zur Genossenschaftsstraße. Am 19. Januar 1990 wurde eine Genossenschaft unter der Firma ’Sangerhäuser Spar und Bau-Verein’ gegründet.
Bereits 1901 entstanden in der Genossenschaftsstraße sechs Mehrfamilienhäuser mit 52 Wohnungen. In den Jahren zwischen 1920 und 1930 wurden in dem Gebiet weitere 119 Wohnungen gebaut.“ In der Chronik findet er auch den Hinweis, dass die Frauen, die damals dort wohnten, die Entscheidung für die Nutzung des Geländes hinter dem Block mit beeinflussten. 1930 ging es nämlich darum, einen Wäschetrockenplatz oder einen Spielplatz zu bauen. Die Frauen entschieden sich für ersteres: „Einen Wäschetrockenplatz gibt es noch heute, aber nicht mehr mit diesen dicken Betonsäulen.“
Horst Kundlatsch hat selbst auch in der Siedlung gewohnt und schreibt uns: „Im Hintergrund ist deutlich der Christberg zu sehen. Bei der damals jungen Frau im Vordergrund auf dem Foto handelt es sich um Frau Marie Festner mit Tochter Ulla und ihrem Neffen. Im Wohnblock Genossenschaftsstraße, rechts im Bild, habe ich fast 20 Jahre in guter Nachbarschaft mit Familie Festner gewohnt.“
Über den dargestellten Hintergrund auf dem Foto machte sich auch Karin Tobihn so ihre Gedanken: „Ich vermute, die Gebäude und der Schornstein könnten von der ehemaligen Weisenmühle sein. Die neue Wohnbausiedlung Ost selbst ist erst 1949/50 mit 462 Wohnungen, einem Kindergarten, sowie HO und Konsumverkaufsstelle und einer Wäscherei errichtet worden. Der Forderung entsprechend, mit wenig Aufwand viele Wohnungen zu schaffen, begann man hier erstmals mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern in einfachen, klaren Formen und Maßverhältnissen in offener Blockbauweise, die den Bewohnern genügend Freiraum, Grünfläche und Ruhezonen boten.“
Auch Horst Heymann kannte die richtige Antwort, da er einst selbst in der Ostsiedlung zu Hause war: „Ich selbst bewohnte mit meinen Eltern nach meinem Großvater Franz Heymann dessen Wohnung in der Franz-Heymann-Straße 65. Nach meinem Großvater wurde 1947 diese Straße benannt. Beim Blick aus dem Fenster, nach hinten in nördlicher Richtung, sah ich genau die Situation auf dem Rätselfoto.“ Die richtige Lösung wussten auch: Christa Brötzmann, Heidelies Ecke, Gudrun Fricke, Walter Pfeifer, Michael Krüger, Ronald Unger, Hans-Joachim Kuhnt, Ottomar Hundt, Günther Gothe, Ursel Gützkow und W. Strauch
Gewonnen hat in dieser Woche Rainer Hartmann.
Unser neues Rätselfoto könnte wieder eine Herausforderung werden. Deswegen ein kleiner Tipp: Es geht diesmal in den Harz. Einsendeschluss ist der 18. Oktober. (mz)

