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MZ-Rätselfoto  MZ-Rätselfoto : Altes Gutshaus in Meuserlengefeld war gesucht

Von Beate Lindner 07.10.2016, 06:00
Das gesuchte Motiv der letzten Woche.
Das gesuchte Motiv der letzten Woche. Ralf Kandel

Sangerhausen - „Das kennen die Leute“, war sich MZ-Mitarbeiter Ralf Kandel ziemlich sicher, als er sein Rätselfotoangebot letzte Woche präsentierte. Man muss es so sagen: Die meisten Fans des Rätselfotos haben einiges an Recherchekunst aufbieten müssen, um die richtige Lösung präsentieren zu können. Aber letztendlich stand auf vielen Lösungskarten und in den meisten Mails „Meuserlengefeld“ oder „Meuser“, wie man den kleinen Ort auch nennt. So wie bei Ottomar Hundt zum Beispiel, der das alte Gutshaus in Meuserlengefeld nicht auf den ersten Blick erkannt, es am Ende aber doch noch herausgefunden hat.

Dass die Aufnahme erst kürzlich entstanden sein kann, hat Karin Tobihn geschlussfolgert. Denn, wie sie schreibt: „… hat sich das Gebäude baulich nicht verändert. Das schmucke Gutshaus von einst ist leider ein ruinöses Bauwerk geworden.“ Frau Tobihn ist offenbar mit einer „netten Anwohnerin“ ins Gespräch gekommen und hat Folgendes in Erfahrung gebracht: „Die früheren Besitzer, Familie Stamminger, hat noch einen großen Kuhstall und weitere Stallungen sowie Ackerland besessen. In den 1950er Jahren wurden die Stallungen LPG-Eigentum, Tiere wurden aber weiterhin gezüchtet, unter anderem auch Schafe, Kühe und Schweine. In dem ehemaligen Gutshaus allerdings war zu DDR-Zeiten eine Konsumverkaufsstelle untergebracht. Die Anwohner waren froh, nicht immer über Land fahren zu müssen, um die wichtigsten Grundnahrungsmittel einzukaufen. Sogar an den Wochenenden konnten dort Wanderer, die zur Mooskammer unterwegs waren, einen kleinen Zwischenstopp einlegen, um sich mit einer Tasse Kaffee oder mit einer Bockwurst zu stärken.“

Was die Ortslage selbst angeht, haben sich ebenfalls einige Leserinnen und Leser auf eine Zeitreise begeben. So schreibt Karin Tobihn: „Meuserlengefeld liegt etwa zwei Kilometer von Lengefeld entfernt und wurde 899 das erste Mal erwähnt. Man geht davon aus, dass in der Schenkungsurkunde aus dem Jahre 929 - ausgestellt von König Heinrich I. an seine Frau Mathilde - über den Ort Lengefeld auch Meuserlengefeld mit einbezogen war. Der Ort ist genau wie Lengefeld ein typisches Haufendorf. Am 1. Oktober 2005 wurde Meuserlengefeld zusammen mit Lengefeld nach Sangerhausen eingemeindet.“

Walter Strauch hat herausgefunden, dass Meuserlengefeld das so genannte Vorwerk von Lengefeld war - gemeinsam mit Mittellengefeld. „Der Ort Lengefeld hat einschließlich Meuserlengefeld eine Einwohnerzahl von etwa 785. (…) Im Jahr 1999 feierte Lengefeld sein 1 100-jähriges Bestehen“, schreibt Herr Strauch unter anderem.

Und Käte Moritz spricht vom „Inspektor-Haus“, so werde das Haus von den Einheimischen bezeichnet. In diesem Haus habe es einen kleinen Konsum gegeben. „Heute fegt der Wind um das Haus“, macht Frau Moritz darauf aufmerksam, dass das Gebäude verfallen und ungenutzt ist.

Das Gehöft haben auch richtig zugeordnet: Rainald Klette, Michael Krüger, Ronald Unger, Wolfgang Fricke, Hans-Joachim Kuhnt, Horst Kundlatsch, Irmhild Gothe, Günter Burghardt und Walther Pfeifer. Unsere Gewinnerin heißt diese Woche Uta Probst. Herzlichen Glückwunsch.

Auch in dieser Woche - und damit geben wir wieder mal einen Tipp - geht es in einen Sangerhäuser Ortsteil. Die Frage ist: Wo steht dieser Stein? Einsendeschluss ist Mittwoch, 12. Oktober. (mz)