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Musikschule Mansfelder Land Musikschule Mansfelder Land: Zum ersten Mal sehr gutes Prädikat

Von Rüdiger Schulz 14.06.2002, 17:35

Eisleben/MZ. - Was den Zuhörern während der kurzweiligen Stunde geboten wurde, war mehr als vorzeigbar. Michael Seemann, Leiter der Schule, hatte mit seinen Mitarbeitern den Ablauf als Zeugnisübergabe mit musikalischer Umrahmung organisiert. Die dargebotenen Instrumental- und Gesangsstücke waren eine gute Gelegenheit, anwesende Eltern und Großeltern, aber auch die Öffentlichkeit von der Leistungsfähigkeit und dem durchaus beachtlichen Niveau der Musikschule zu überzeugen. So nahm es denn nicht Wunder, dass im Saal an der Giebelfront des Rathauses kaum noch ein freier Platz zu finden war.

Wer gekommen war, der bekam ein breites Spektrum von klassischer bis hin zu neuerer Musik zu hören. Bevor Seemann die Anwesenden begrüßte eröffnete Philipp Weißenborn auf seiner Trompete mit einer Sonate B-dur von Baldassari den Reigen der Darbietungen. Die musikalische Weltreise führte von Russland über Ungarn, Italien, Österreich und Frankreich nach Amerika. Anika Tomljanovic spielte ein Präludium von Sergej Prokofjew am Klavier und sang im späteren Teil des Programms ein Stück aus Mozarts Oper "Figaros Hochzeit". Der geniale Musikschöpfer aus Salzburg war auch der Komponist eines weiteren Gesangsstückes mit dem Titel "Warnung", das von Christin Cunäus zu Gehör gebracht wurde. Ziemlich beschwingt ging es bei einer Jazz-Etüde (Jasmin Weinert) und "Fly me to the moon" (Sophie Vorwerk), die auf dem Saxophon gespielt wurden, zu.

Anja Lauenroth, Norma Slupetzki und Kristin Ulrich verzauberten das Publikum einzeln und im Duett mit ihren Violinen. Magyarisches Flair verbreitete Anja Wernicke auf ihrem Akkordeon mit einer Sonatine von István Bogár. Sylvana Westkämper entließ die Zuhörer nach der Verabschiedung durch Seemann mit einem sehr überzeugenden und leidenschaftlichen Vortrag des Colmanschen Gesangsstücks "If my friends could see me now".

Beim Nachhause gehen bemerkte einer der Gäste gegenüber dem Musikschulleiter die Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden am Donnerstagabend 41 Abschlusszeugnisse der Unter-, der Mittel- und der Oberstufe überreicht. Einen besonderen Höhepunkte stellte die Ehrung von Anika Tomljanovic dar. Sie erhielt ein Abschlusszeugnis der Oberstufe mit dem Prädikat "sehr gut". Im zurückliegenden Jahr, so Seemann in seinen abschließenden Worten, hätte es in Sachsen-Anhalt ein Modellprojekt "Leistungsorientierter Unterricht" gegeben. Dabei ging es um die Vergleichbarkeit der Musikschulen untereinander. Anikas Prüfung war ein öffentliches Klavierkonzert in Sangerhausen, das mit dem Testat "gut" bewertet wurde. Sie ist die erste Absolventin der hiesigen Musikschule, die einen landesweiten Oberstufenabschluss erreicht hat. Er berechtigt sie, ihre Fähigkeiten an einer Musikhochschule oder einem Konservatorium weiter auszubilden.

776 Schülerinnen und Schüler werden gegenwärtig an der Musikschule an den verschiedenen Instrumenten und im Gesang von acht hauptamtlichen und 24 nebenamtlichen Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Und das nicht nur in Eisleben und Hettstedt, die Schule ist beispielsweise auch in Wippra präsent. Seemann gratulierte noch einmal allen Ausgezeichneten des Jahrganges 2001/2002 und verband das auch mit einem Dank an die Eltern und andere unterstützenden Verwandten. "Möge die Freude an der Musik und am Musizieren bei allen erhalten bleiben", gab Seemann den Absolventen mit auf den Weg. Unterstrichen wurde das Gesagte von einem Ausspruch Robert Schumanns: "Des Lernens ist kein Ende", der sich auf der Rückseite jedes Zeugnisses wieder findet.