Mit Lizenz aus Berga wird in Japan Dämmstoff produziert

BERGA/HOKKAIDO/MZ. - Auf der japanischen Insel Hokkaido ist am Dienstag das erste Dämmstoffwerk eröffnet worden, das nach einem speziellen Trockenverfahren in Lizenz des deutschen Herstellers Homatherm Berga (Landkreis Mansfeld-Südharz) arbeitet, teilte die Firma mit.

Der Grundstein für das neue Werk in Tomakomai war vor einem Jahr gelegt worden. "Der Markt in Japan ist für uns sehr Erfolg versprechend, da auch hier von den Bauherren deutlich zunehmend Materialien gefragt sind, die ökologisches, gesundes Bauen mit Energie sparenden und damit Kosten sparenden Effekten verbinden", betont Horst Mosler, Geschäftsführer Homatherm Berga. Die japanische Regierung hatte das 30 Millionen Euro teure Projekt mit Fördermitteln unterstützt.

In dem neuen Werk in Japan wird künftig flexible Holzfaserdämmung des deutschen Dämmstoffherstellers Homatherm in einem in Berga (Sachsen-Anhalt) entwickelten Trockenverfahren in Lizenz produzieren. Durch den Technologietransfer aus Deutschland könne Homatherm einen Betrag zum Klimaschutz leisten, hieß es. Hintergrund ist, dass die Dämmstoffe aus Holzfasern nicht nur Heiz- und Kühlenergie durch hohe Dämmstandards sparen, durch die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz werde auch der CO2-Ausstoß vermindert. Außerdem würden bei der Produktion durch das neue Trockenverfahren große Mengen an Energie eingespart.

Noch in diesem Jahr wird Homatherm am Standort in Berga ein neues Werk für druckfeste Dämmplatten offiziell in Betrieb nehmen. Rund 15 Millionen Euro wurden dafür investiert, hieß es. Damit stelle sich das Unternehmen als Komplettanbieter für ökologische Dämmstoffe aus Holz und Zellulose auf. Rund 25 Millionen Euro sind seit 1994 in das in Berga gegründete Unternehmen geflossen. Zurzeit arbeiten in Berga rund 70 Beschäftigte.

Die geschätzte Jahresproduktion bei Dämmstoffen in Deutschland beträgt rund 28 Millionen Kubikmeter. Der Anteil von Homatherm liege unter einem Prozent. Dafür hebe sich das Produkt durch spezielle Eigenschaften von den anderen Dämmstoffen ab. Unter anderem können die flexiblen Elemente Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben.