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Rabattaktion des insolventen Fahrradbauers Mifa in Sangerhausen: Fahrradbauer macht eine Million Euro Umsatz

Von Frank Schedwill 27.04.2017, 06:05
Schriftzug an der neugebauten Halle des Fahrradherstelles Mifa in Sangerhausen
Schriftzug an der neugebauten Halle des Fahrradherstelles Mifa in Sangerhausen Maik Schumann

Sangerhausen - Der Verkauf seiner Lagerbestände hat dem Sangerhäuser Fahrradwerk Mifa eine Million Euro zusätzlichen Umsatz beschwert. „Insgesamt 2.500 Räder sind seit dem Start der Aktion Anfang April an Privatkunden verkauft worden“, sagte Christoph Möller, der Sprecher der Insolvenzverwaltung. Die Hälfte davon seien E-Bikes gewesen.

Insolvenzverkauf soll verbliebenen Arbeitsplätze bei Mifa in Sangerhausen sichern

Insolvenzverwalter Lucas Flöther erklärte gegenüber der Deutschen Presseagentur, bei Bedarf könne die Mifa auch besonders nachgefragte Modelle nachproduzieren. Der Insolvenzverkauf sichere die verbliebenen Arbeitsplätze bei dem Traditionshersteller. Die Mifa hatte Anfang dieses Jahres zum zweiten Mal innerhalb von knapp zwei Jahren Insolvenz anmelden müssen. Der Fahrradbauer musste wegen der knappen Finanzlage in den vergangenen Monaten bereits mehrfach seine Belegschaft verkleinern. Von den einst 520 Mifa-Mitarbeitern arbeitet derzeit noch ein rund Viertel im Werk.

Die Lagerräumung soll nun den Geschäftsbetrieb stützen. Nach Angaben von Möller ist die Aktion, die im Werksverkaufshop und im Internet läuft, auf unbestimmte Zeit verlängert worden. Mehrere tausend E-Bikes sowie klassische Fahrräder könnten weiter mit einem Rabatt von bis zu 25 Prozent erworben werden. Parallel läuft die Suche nach einem Investor. Insolvenzverwalter Flöther führt dazu Gespräche mit zwei Interessenten. Er will bis zum Sommer eine Lösung präsentieren.

Staatsanwaltschaft Halle ermittelt gegen Heinrich von Nathusius wegen Insolvenzverschleppung

Einer der Interessenten soll der frühere Mifa-Geschäftsführer und Teilhaber Heinrich von Nathusius sein. Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Halle gegen von Nathusius wegen Insolvenzverschleppung ermittelt.

Es sei eine Anzeige eingegangen. Nach MZ-Informationen soll von Nathusius bereits 2016 Zinsen an Banken und Miete für Produktionsstätten nicht fristgemäß gezahlt haben. Das könnte darauf hindeuten, dass die Mifa vor der Anmeldung der Insolvenz Anfang Januar bereits überschuldet war. (mz)