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Max von Wegen Max von Wegen: Warum ein Musiker sein Album "Kelbra" nennt

Von Christiane Rasch 11.05.2016, 11:46
Wieder zieht es den Musiker Max von Wegen an den Stausee nach Kelbra.
Wieder zieht es den Musiker Max von Wegen an den Stausee nach Kelbra. Maik Schumann

Kelbra - Mit Gitarre in der Hand blickt Max von Wegen auf das glitzernde Wasser des Kelbraer Stausees. Als der 29-Jährige das letzte Mal hier war, war der Ausblick ein anderer. Um für sein Album Fotoaufnahmen am Wasser zu machen, so erzählt der Musiker, sei er extra von Leipzig nach Kelbra gefahren. Doch vom See war an diesem Tag nicht viel zu sehen - das Staubecken stand nahezu leer. Auf das Cover des Albums hat es der Stausee dennoch geschafft. Und möglicherweise erlangt der schon bald Bekanntheit über die Grenzen Mitteldeutschlands hinaus. Denn in wenigen Monaten tourt Max von Wegen, der eigentlich Max Wege heißt, mit seinen Liedern quer durch Deutschland.

Seit dem 29. April ist das Debütalbum „Kelbra“ im Handel erhältlich. Seine Lieder stellt Max von Wegen mit Band am 19. Mai im Kassablanca in Jena, am 25. Mai im Café Exil in Chemnitz und einen Tag später im Artliners in Berlin vor.  (cra)

Mehr Informationen zu Max von Wegen gibt es unter www.maxvonwegen.com und bei Facebook unter www.facebook.com/maxvonwegenofficial

Abstecher nach Kelbra

Bevor das soweit ist, hat er einen Abstecher in den Altendorfer Gasthof in Kelbra gemacht, um dort den Bewohnern des Ortes seine Musik vorzustellen und sich deren Segen zu holen. Denn das Album trägt den Titel „Kelbra“. Wieso das so ist, will ein Besucher des Konzertes wissen: „Im Prinzip hätte die Platte auch Balgstädt heißen können“, sagt Wege mit einem Grinsen. Dass die Entscheidung dann doch auf Kelbra fiel, liegt zum einen daran, dass dem 29-Jährigen der Klang des Namens gefällt. Und er sich auch im Englischen gut aussprechen lasse.

Ein weiterer Grund: „Der Name steht stellvertretend für den südlichen Zipfel von Sachsen-Anhalt.“ In der Region kennt sich Wege aus. Er ist in Balgstädt, einer Gemeinde im Burgenlandkreis, aufgewachsen. Schon als kleiner Junge habe es ihn hin und wieder nach Kelbra verschlagen - zu Ausflügen und zu Auswärtsspielen mit seiner Fußballmannschaft. Die seien ihm besonders in Erinnerung geblieben. „Wir haben hier jedes Mal verloren“, gesteht Wege und sorgt damit für Erheiterung beim Publikum im Gasthof.

Erzählungen von Früher

Daneben kennt er Kelbra aber vor allem aus Erzählungen älterer Menschen. Er habe erfahren, dass der Ort am Fuße des Kyffhäusergebirges einst boomte. „Mit dem Moped sind Leute aus meiner Region damals drei Stunden nach Kelbra gefahren, um hier zu baden. Das muss krass gewesen sein“, so der Musiker. Heute ist davon nicht viel übrig geblieben. Obwohl idyllisch, wirkt die Gegend rund um den Stausee beinahe verlassen. Deutlich weniger Badegäste kommen an den Stausee. Da müsse etwas gemacht werden, findet Wege. Orte wie Kelbra und deren Bewohner sollten sich öffnen, selbstbewusst hinter dem stehen, was sie haben, und anderen diese schönen Seiten zeigen.

Diese Seiten will auch Wege besser kennenlernen. Seitdem sein Album „Kelbra“ veröffentlicht ist, hätten sich vor allem bei Facebook viele Menschen bei ihm gemeldet und ihm von sich aus ihre Erinnerungen rund um den Stausee erzählt. Genau solche Geschichten interessieren den Musiker, der nach der Schule eine Ausbildung zum Verlagskaufmann gemacht hat. Als diese abgeschlossen war, hat er sich voll und ganz auf die Musik konzentriert. Schon zu Schulzeiten spielte er mit Klassenkameraden in einer Band, war danach lange allein als Singer und Songwriter unterwegs.

Von Hoffnung, Liebe und Sehnsucht

Das allein war Wege irgendwann zu wenig. Er wollte seine Texte, in denen Themen wie Hoffnung, Liebe, Veränderung und Sehnsucht nach Vergangenem behandelt werden, auf einem Album veröffentlichen. Das sei der erste Schritt gewesen, um „die ganze Geschichte zu professionalisieren“. „Wenn ich das nicht zumindest probiert hätte, wäre ich nicht glücklich geworden“, sagt er.

Beim Publikum scheint die Platte mit Einflüssen aus Rock und Pop anzukommen. „Das Feedback, das ich bisher bekommen habe“, so Wege, „war positiv.“ Und auch die Kelbraer zeigen sich am Montagabend mehr als zufrieden, bedanken sich nach dem Konzert zum Teil sogar persönlich. Das Album darf seinen Namen demnach behalten. Künftig werden die Bewohner Kelbras Max von Wegen wohl häufiger in ihrem Ort zu sehen bekommen. Im August, so verrät er, ist ein kleines Konzert am Stausee geplant. Bei einem Lagerfeuer und erneut in gemütlicher Runde. (mz)

Cover des Albums "Kelbra" von Max von Wegen
Cover des Albums "Kelbra" von Max von Wegen
Michael Bomke