Maschinenbau- und Plastverarbeitung GmbH in Sangerhausen Maschinenbau- und Plastverarbeitung GmbH in Sangerhausen: Investor für MPS dringend gesucht

SANGERHAUSEN - Nach dem Hilferuf der Mitarbeiter der insolventen Maschinenbau- und Plastverarbeitung GmbH (MPS) in Sangerhausen reagieren die Behörden. Sie wollen die Firma bei der Suche nach möglichen Investoren unterstützen.
Die Maschinenbau und Plastverarbeitung GmbH war nach der Wiedervereinigung privatisiert worden. Das Unternehmen mit Sitz am Weinlager blickt mittlerweile auf eine mehr als 25-jährige Firmengeschichte zurück. Im Segment Maschinen- und Stahlbau ist die Firma auf die Herstellung von Schweißbaugruppen für die Kunststoffmaschinen- industrie spezialisiert. Außerdem ist das Unternehmen Zulieferer für die Autoindustrie. (Archiv)
Aus der Kreisverwaltung hieß es am Freitag auf Anfrage: „Wir bedauern die Situation des Unternehmens sehr und werden ein gemeinsames Gespräch mit den Gesellschaftern, dem Betriebsrat, der Gewerkschaft und der Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz organisieren.“ Laut Kreissprecherin Michaela Heilek soll das Gespräch so schnell wie möglich stattfinden. Die Standortmarketinggesellschaft war im Jahr 2011 unter anderem dafür gegründet worden, die Investorensuche für den Landkreis zu intensivieren.
Hilfe aus der Stadtverwaltung
Die Sangerhäuser Stadtverwaltung kündigte ebenfalls Hilfe an. „Wir werden alle Kanäle und Beziehungen nutzen, um Interessenten für das Unternehmen zu finden“, sagte Stadtsprecherin Marina Becker. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) und das Referat Wirtschaftsförderung arbeiteten intensiv daran. „Unser Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern“, so Becker. Die IG-Metall hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, dass sich die Lage für die etwa 56 Beschäftigten bei MPS weiter zuspitze. Nach Angaben des Insolvenzverwalters habe nun der letzte interessierte Investor abgesagt, so die Gewerkschaft. Lediglich eine interne Lösung durch einen der beiden aktuellen Gesellschafter des Unternehmens stehe noch im Raum.
Offener Brief an Gesellschafter
Der Betriebsrat von MPS hat deshalb einen offenen Brief an den besagten Gesellschafter verfasst und eine Unterschriftenliste der Mitarbeiter beigefügt. Außerdem wurden Stadt- und Kreisverwaltung um Unterstützung gebeten. Der MPS-Betriebsratsvorsitzende Stefan Kuhnert sagte: „Eine Fortsetzung der Produktion und somit der Erhalt unserer Arbeitsplätze ist unser Ziel. Wir hoffen, durch diesen Brief unseren Gesellschafter beziehungsweise mögliche Investoren auf unsere Situation aufmerksam zu machen, und möchten, dass noch eine gute Lösung gefunden wird.“ Almut Kapper-Laube, die Geschäftsführerin der IG-Metall Halle-Dessau, betonte: Die Gewerkschaft stehe in ständigem Kontakt mit dem Insolvenzverwalter. „Wir müssen unsere Hände in jede Richtung ausstrecken. Vielleicht gelingt es uns, gemeinsam ein Wunder zu erreichen, einen Investor zu finden, um damit den Standort in Sangerhausen zu retten.“
Aufträge nur bis Jahresende
Nach unbestätigten Angaben verfügt MPS nur über Aufträge bis Jahresende. Die Firma hatte im August dieses Jahres beim Amtsgericht Halle die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Gericht den Leipziger Rechtsanwalt Stephan Thiemann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt. Thiemann war gestern nicht zu erreichen. (mz)