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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Roßlaer Schützenkompanie feiert und kürt ihre Könige

Von SUSANN SALZMANN 02.08.2010, 16:22

ROSSLA/MZ. - Auch Maikönigin Sophie Koch begleitete den rund 180 Mann starken Umzug.

Mit dabei die neuen Hoheiten, die zuvor ermittelt worden waren. In diesem Jahr erwies sich Andreas Hahnke als treffsicher. Nun trägt er den Titel des Schützenkönigs. Christel Köhler ist neue Schützenkönigin und Christian Köhler wurde Jugendkönig.

17 Roßlaer hatten um den Titel des Bürgerkönigs gewetteifert, den sich letztlich Manuel Liebig sicherte. Hier lag die Beteiligung am Wettbewerb deutlich höher als in den Jahren zuvor, zeigte sich der Geschäftsführer der Schützenkompanie Wolfgang Swiat zufrieden. Auf die traditionellen frühmorgendlichen Böllerschüsse verzichteten die Schützen in diesem Jahr mit Rücksicht auf die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Loveparade von Duisburg.

Hauptsächlich betätigt sich die Schützenkompanie in der Vorderladerdisziplin. Maßgeblichen Anteil am Bekanntheitsgrad des Vereins haben die Schwarzpulver-Kanoniere. Deren Triebfeder ist Gernot Ganß, der am Samstag für sein Engagement die Sportmedaille in Gold vom Landesschützenverband erhielt. Und das nicht ohne Grund. "Das Schwarzpulver ist meine Welt. Modernes interessiert mich gar nicht", sagt er. Seit der Vereinsgründung 1992 ist der 69-Jährige im Schützenverein und brachte mit seiner Leidenschaft für Schwarzpulver ein neues Betätigungsfeld in die Truppe, die damit bei Wettbewerben auf Landesebene schon erste und zweite Plätze errungen hat. "Man muss wissen, wie die Kanone schießt", begründet er seinen Hang nach Fachliteratur. Und die hat Ganß so gut studiert, dass er in den letzten drei Jahren dreimal Landesmeister und einmal Deutscher Meister wurde. In den Disziplinen, in denen mit der Kanone in einem Abstand von 25 und 50 Metern auf Scheiben gezielt wird, gehört er in Deutschland zu den besten Kanonieren. Wertvolle Informationen holte er sich unter anderem aus historischen Jagdbüchern. Schließlich mussten die Jäger das Schwarzpulver auch genau dosieren, um das Wild zu erlegen, erzählt er. Ganß ist es wichtig, dass diese Tradition erhalten bleibt.

Nachdenklich stimmt den Vereinsvorsitzenden Horst Schäfer die Entwicklung bei der Nachwuchsgewinnung. "Zehn bis zwölf Jugendliche hatten wir immer", sagte er. Derzeit sind es gerade drei, die einen Einblick in die Welt der Schützen bekommen. Sie gehören zu den aktuell 55 Mitgliedern. So beteilige man sich zwar an Schulfesten, doch die Resonanz sei eher verhalten, sagt er.