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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Qual trotz Kritik wieder FDP-Kreis-Chef

Von KARL-HEINZ KLARNER 27.03.2011, 17:50

STOLBERG/MZ. - Qual: "Dies ist für mich ein solides Wahlergebnis und ein großer Vertrauensbeweis." Die Stellvertreterposten wurden dagegen teils neu besetzt. Hier fungieren die Sangerhäuser Karsten Pille und Matthias Grünewald sowie der Bergaer Helmut Windrich.

Im Stolberger "Bürgergarten" drohte lange Zeit ein Eklat. Insbesondere die Vertreter der FDP-Ortsverbände aus Hettstedt und Eisleben warfen Qual Wortbruch vor. Der Sangerhäuser Kreistagsabgeordnete Ernst-Hubert Axthelm verließ aus Protest über die Kandidatur Quals den Parteitag und kündigte an, seine Mitgliedschaft für ein Jahr ruhen zu lassen. So habe Qual vor den Mitgliedern des Landesvorstandes Veit Wolpert, Horst Rehberger und der Parteivorsitzenden Cornelia Pieper zugesagt, nicht mehr das Amt des Kreisvorsitzenden anzustreben, heißt es in der Erklärung, die der MZ vorliegt. Zudem verurteilte Axthelm das schwebende Parteiausschlussverfahren gegen den Kreistagsabgeordneten und FDP-Fraktionschef Andreas Koch. Wie berichtet, hatte sich die Kreistagsfraktion nach parteiinternen Querelen in "Die Liberalen" umbenannt und so vom Kreisverband distanziert.

Zuvor waren die Ortsverbände Hettstedt und Eisleben mit einem Antrag gescheitert, in einer 30-minütigen Auszeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu diskutieren. "Es gibt echte Alternativen", äußerte Kathrin Tarricone vom Ortsverband Hettstedt zu Quals Versprechen, nicht wieder zu kandidieren. Sie wolle nicht die Verdienste Quals um die Liberalen schmälern, sondern in erster Linie einen Vorsitzenden an der Kreisspitze sehen, der bei allen Mitgliedern auf Akzeptanz stoße. "Ich habe den Eindruck, die Gräben werden immer tiefer", spielte sie auf die Spannungen zwischen den Sangerhäuser Liberalen und den personell unterrepräsentierten Ortsverbänden Hettstedt und Eisleben an.

Auch Martin Fricke vom Ortsverband Hettstedt appellierte vergeblich an die Runde, die Vereinbarungen der "Schlichterrunde" um FDP-Landeschefin Cornelia Pieper nicht einfach vom Tisch zu wischen. Pieper, die als Ehrengast teilnahm, ging in ihren Ausführungen nicht näher auf den bestehenden Konflikt ein. Gleichwohl forderte sie Tarricone auf, sich aktiver in das Parteileben einzubringen.

Indes verteidigte der Sangerhäuser Karsten Pille die Entscheidung des bis dato ausnahmslos mit Sangerhäusern besetzten Kreisvorstandes, entgegen den Abmachungen Qual erneut als Kreischef zu nominieren. So habe es nach den Gesprächen die Umbenennung der Kreistagsfraktion und eine weitere Distanzierung gegeben.

Der Parteitag beschloss, ein kommunalpolitisches Programm aufzustellen. Auch der Fusion der Ortsverbände Hettstedt und Eisleben steht nichts mehr im Wege.