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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Marktplatz Berufswahl lockt über 250 Neugierige an

Von HELGA KOCH 10.03.2011, 17:35

SANGERHAUSEN/MZ. - Auch wenn es die Organisatoren von der Sangerhäuser Agentur für Arbeit nicht zugegeben hätten: Ein bisschen skeptisch waren sie schon, sie würden unter sich bleiben. Sie hatten am Mittwoch ab 16 Uhr erstmals zu einem Marktplatz Berufswahl in den Sangerhäuser Baumschulenweg einluden. Doch die Resonanz übertraf bei weitem die Erwartungen. Über 250 Schüler, Eltern und Großeltern kamen, um sich zu informieren, zog Sprecherin Uta Mayer am Donnerstag ein positives Fazit.

"Wir haben uns den Vortrag über die gängigen Berufe in Mansfeld-Südharz und im Salzlandkreis angehört", erzählte Willi Hackel aus Benndorf, der mit der 14-jährigen Enkelin Theresa nach Sangerhausen gefahren war. "Ich weiß zwar noch nicht so richtig, was ich werden will. Wahrscheinlich was mit Kindern, so im sozialen Bereich", erzählte die Gymnasiastin, die sich mit etlichen Broschüren eingedeckt hatte und die Veranstaltung "ganz okay" fand.

"Beim ersten Vortrag mussten wir sogar noch Stühle holen, da saßen sicher 80 bis 100 Leute im Saal", sagte Frank Schröpfer, Bereichsleiter "u 25" bei der Agentur. Sie hätten einfach mal ausprobieren wollen, ob ein Marktplatz im Foyer mit Informationsständen verschiedener Partner, Vorträgen und Berufsinformationszentrum zur Nachmittags- und Abendzeit angenommen würde. Eingeladen waren Schüler ab Klasse sieben. "Wir wollen mit dem Thema Ausbildung sehr früh beginnen und in der siebten und achten Klasse zeigen, was die Kinder auf dem Weg zum Beruf in den nächsten zwei, drei Jahren erwartet. Ob so was angenommen wird, hängt viel von der Motivation der Eltern ab."

Aus Allstedt war unter anderem Familie Richter zum Marktplatz gekommen. Dabei steht für Vincent, den Siebtklässler, so ziemlich fest, dass er mal Bäcker wird. Oder Konditor. Mutti Bianca Richter bremste allerdings ein klitzekleines bisschen. "Bäcker muss ja nicht unbedingt sein Beruf sein - auch wenn wir Eltern beide Bäcker sind. Wir wollten ihm auch mal zeigen, was sonst noch möglich sein könnte."

Der 15-jährige Kevin aus der Sangerhäuser Pestalozzischule hatte Schulfreunde mitgebracht. Geht es nach ihm, wird er Gärtner. "Die Chancen sind eigentlich gut", fand er, nachdem er sich beim "Grünen Labors" umgeschaut hatte. Er fand es gut, sich über verschiedene Wege informieren zu können und beraten zu lassen.

"Wir hatten eine richtige Traube um unseren Stand", freuten sich Jessica Pollak und Christoph Damm vom Kompetenzzentrum für geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt. "Wenn wir die Mädels nach ihren Vorstellungen gefragt haben, haben vor allem die Eltern über die Antworten gestaunt", sagte Jessica Pollak. Sie hätten erklärt, wie junge Menschen die Möglichkeiten der Agentur nutzen könnten, um ihren Lebensweg zu gestalten.

An einem anderen Stand stellten sich die Berufseinstiegsbegleiter vom Bildungswerk der Wirtschaft vor. Sie betreuen Hauptschüler, die Probleme haben, den Schulabschluss zu erreichen. "Wir betreuen sich auch noch im Berufsgrundbildungs- oder Berufsvorbereitungsjahr", erklärte Roland Wanitschek, der überwiegend in Roßla im Einsatz ist. Von "ihrer" Schule, der Katharinenschule in Eisleben, sei leider kein Schüler dabei gewesen, bedauerte Barbara Thümler. Umso mehr freute es Frank Seidensticker, dass Lisa und Peggy von der Hettstedter Sekundarschule I extra zum Marktplatz Berufswahl gekommen waren.

Der nächste Marktplatz, kündigte Agentur-Sprecherin Uta Mayer bereits an, soll auf jeden Fall und vielleicht noch in diesem Jahr folgen. In ähnlicher Form, zur selben Tageszeit, dann aber mit branchenbezogenen Fachvorträgen.